Saarland will ländlichen Raum stärken
Das Saarland ist ein «Dorfland», es soll langfristig aber auch für junge Menschen attraktiv bleiben. Was Umwelt- und Agrarministerin Petra Berg dazu plant.
Das Saarland ist ein «Dorfland», es soll langfristig aber auch für junge Menschen attraktiv bleiben. Was Umwelt- und Agrarministerin Petra Berg dazu plant.
Die saarländische Landesregierung will die nachhaltige Dorfentwicklung weiter fördern und neue Anreize für Landwirte setzen. Das sagte Umweltministerin Petra Berg (SPD) mit Blick auf die über 300 Dörfer, die das Land prägten. Vermehrt ziehe es auch junge Leute zurück aufs Land, um dörfliche Gemeinschaft zu erleben. Auch für sie müsse dieses besondere Lebensgefühl bewahrt und die Attraktivität der Orte gesteigert werden.
In den vergangenen zehn Jahren seien mit über 65 Millionen Euro Fördermitteln aus unterschiedlichen Programmen bereits 1350 Vorhaben umgesetzt worden. Dies habe Gesamtinvestitionen in Höhe von fast 110 Millionen Euro ausgelöst. «Eine gewaltige Summe», sagte Berg.
Beispielhaft nannte sie die Unterstützung für Co-Working-Projekte, einen automatisierten Supermarkt oder inklusive Olympia-Spielplätze: «Alles Investitionen, die die Dörfer wirklich wertvoller gestalten und den Menschen zeigen, dass uns ihre Identifizierung damit ganz wichtig ist», so Berg.
Dabei ziele das Land nicht nur auf Lebensqualität und Infrastruktur, sondern auch auf die Betriebe vor Ort. «Wir wollen die Menschen auch ermutigen, mit eigenen kreativen Ideen tätig zu werden», sagte die Ministerin. Mit Regionalkonferenzen werde das Land im zweiten Halbjahr in den Landkreisen und Kommunen über die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten informieren und dafür werben. Die Möglichkeiten seien offenbar noch nicht überall bekannt.
Regionalvermarktung vorantreiben
Darüber hinaus will die Agrarministerin auch die Landwirtschaft vermehrt unterstützen. Für September kündigte sie eine neue Förderrichtlinie an, mit der die Regionalvermarktung und Vernetzung der regionalen Angebote vorangetrieben werden soll.
«Damit bewahren wir nicht nur die ortsnahe Daseinsvorsorge, sondern sorgen auch dafür, dass insbesondere jüngere Betriebsnachfolger in neue Technologie investieren können.» In Zusammenarbeit mit der Tourismuszentrale sei eine interaktive digitale Datenbank in Arbeit, die eine regionale Übersicht über Hofläden, Bäckereien oder SB-Automaten geben soll. Ziel sei es, die Sichtbarkeit der heimischen Erzeuger zu stärken und zugleich auf altbewährte Traditionen aufmerksam zu machen.
Nach Angaben Bergs wurde zudem die Junglandwirte-Förderung auf über eine Million Euro in diesem Jahr aufgestockt. 57 Prozent stammten dabei vom Land, der Rest seien Mittel vom Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums. Bislang habe es dafür 18 Anträge gegeben.
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