Saarland gibt 40 Millionen Euro für Start-up-Förderung
Nach den kleinen und mittleren Unternehmen nimmt der saarländische Wirtschaftsminister bei der Förderung nun auch Start-ups ins Visier. Wie er damit zum bundesweiten Vorreiter werden will.
Nach den kleinen und mittleren Unternehmen nimmt der saarländische Wirtschaftsminister bei der Förderung nun auch Start-ups ins Visier. Wie er damit zum bundesweiten Vorreiter werden will.
Das Saarland will mit einer Investitions-Offensive junge, innovative Unternehmen und Start-ups unterstützen. Dazu stellt es 40 Millionen Euro Risikokapital aus dem Transformationsfonds der Saarländischen Investitionskreditbank AG (SIKB) zur Verfügung. Insgesamt wachse damit die Summe, die für Start-ups aus unterschiedlichen Förderprogrammen zur Verfügung stehe, auf rund 162 Millionen Euro. «Das macht das Saarland zum innovativsten Start-up-Förderer Deutschlands, mit dem ausdifferenziertesten Start-up-Fördersystem, das es gibt», sagte Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD). Nach dem Programm «Digital-Invest KMU» ist dies die zweite Maßnahme, die aus dem 200 Millionen Euro umfassenden neuen Mittelstandspaket der Landesregierung umgesetzt wird.
Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Wirtschaft sei es wichtig, den Mittelstand und die kreativen Ausgründungen aus den Hochschulen zu fördern. Dies sei «das frische Blut», das der Wirtschaftskreislauf brauche und am Ende dazu führe, dass an neuen Produkten geforscht werde.
«Wir lösen die Wachstumsbremse»
Die Förderung für das weitere Wachstum der jungen Unternehmen erfolge sowohl über stille als auch offene Beteiligungen. Dafür würden 20 Millionen, die branchenoffen seien, bei der SIKB direkt verwaltet. Weitere 20 Millionen würden über die SIKB in überregionale Fondsstrukturen investiert, mit einer Größenordnung von rund 250 Millionen - wobei die Voraussetzung für die Mittel aus dem Transformationsfonds sei, dass diese im Saarland investiert werden.
Insgesamt werde man mit den 40 Millionen Euro 80 Millionen für die Gründungsszene im Land hebeln, weil die Unterstützung in gleichen Teilen von der öffentlichen Hand und von privaten Investoren erfolge.
Nach Einschätzung von SIKB-Vorstand Achim Köhler bedeutet die Kombination aus öffentlichen und privaten Mitteln einen einzigartigen Standort für innovative Gründer. Der Beteiligungsfonds, der im Laufe des zweiten Quartals starten soll, solle keine Eintagsfliege sein, sondern als «Evergreen-Fonds» langfristig zur Verfügung stehen. Erträge fließen wieder zurück und könnten in neue Unternehmen investiert werden. Wichtig sei, dass die Finanzierung im Gleichklang mit privaten Investoren erfolge.
Die Höchstgrenze der Unterstützung liege bei 2,5 Millionen Euro. Bei stillen Beteiligungen sei die Laufzeit auf zehn Jahre festgelegt, bei Unternehmen, bei denen man sich als Gesellschafter beteilige, plane man einen Investitionszeitraum von fünf bis zehn Jahren.
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