Rund 750.000 Saarländer zur Wahl aufgerufen
Diese Bundestagswahl ist anders als andere. Nicht nur wegen des vorgezogenen Termins. Die Wahlrechtsreform könnte sich auf die Zahl der Abgeordneten auswirken.
Diese Bundestagswahl ist anders als andere. Nicht nur wegen des vorgezogenen Termins. Die Wahlrechtsreform könnte sich auf die Zahl der Abgeordneten auswirken.
Rund 750.000 Saarländerinnen und Saarländer sind heute (ab 8.00 Uhr) zur Wahl des neuen Bundestags aufgerufen. Im kleinsten Flächenland der Republik schicken insgesamt 13 Parteien und Wählergruppen ihre Kandidaten auf Landeslisten ins Rennen.
Jeder Wähler hat zwei Stimmen - eine Erststimme für die Wahl eines Abgeordneten aus einem Wahlkreis, eine Zweitstimme für die Landesliste einer Partei. Im Saarland gibt es zur Bundestagswahl vier Wahlkreise: Saarbrücken, Saarlouis, St. Wendel und Homburg.
Wie die Wahl abläuft
Die Bürger können ihre Stimme in einem von mehr als 1.000 Urnen- und Briefwahllokalen abgegeben. Mehr als 10.000 Wahlhelfer sind im Einsatz. Viele Menschen haben im Vorfeld bereits Briefwahl gemacht, andere geben die Briefwahlunterlagen erst heute ab. Bei der letzten Bundestagswahl im September 2021 lag der Anteil der Briefwähler bei 40,4 Prozent.
Wer ins Rennen geht
Laut Landeswahlleitung kandidieren auf saarländischen Kreiswahlvorschlägen und Landeslisten insgesamt 131 Bewerberinnen und Bewerber. Als Spitzenkandidaten auf Platz eins der Landeslisten stehen
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) tritt zum ersten Mal an.
Wie die letzte Bundestagswahl ausging
Bei der letzten Bundestagswahl 2021 hatte die SPD nicht nur alle vier Wahlkreise direkt gewonnen, sondern wurde auch mit Abstand stärkste Kraft. Die Partei holte 37,3 Prozent, die CDU kam auf 23,6 Prozent der Zweitstimmen. Die FDP landete mit 11,5 Prozent vor der AfD (10,0) und der Linken (7,2). Die Wahlbeteiligung lag bei 77,3 Prozent.
Das Saarland ist derzeit in Berlin mit neun Abgeordneten vertreten. Fünf gehören der SPD-Fraktion, zwei der CDU-Fraktion und jeweils einer der FDP- und der AfD-Fraktion an.
Warum es weniger Abgeordnete gibt
Wegen der Wahlrechtsreform ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Direktkandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt. Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete, statt aktuell 733.
Wann es das Ergebnis gibt
Das vorläufige amtliche Endergebnis wird laut Landeswahlleitung am späten Sonntagabend erwartet. Wie schnell klar ist, welche Wahlkreissieger auch in den Bundestag einziehen, war zunächst noch offen.
© dpa-infocom, dpa:250223-930-383408/1
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten