Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Saarbrücken

Rund 13.000 Menschen protestieren gegen rechts

In Saarbrücken haben am Sonntag nach Schätzungen der Polizei knapp 13.000 Menschen gegen Rechtsextremismus demonstriert. Die Aktion unter dem Motto «Gegen Faschismus, Populismus und Rechts» war von einer Privatperson angemeldet worden und verlief friedlich, wie eine Sprecherin der Polizei am Nachmittag sagte. Zuvor hatten die Veranstalter demnach mit etwa 500 Teilnehmern gerechnet.

Der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) dankte «der Zivilgesellschaft» für ihr Engagement. «13.000 Bürgerinnen und Bürger haben sich mit dieser beeindruckenden Demonstration für die Verteidigung unserer Demokratie stark gemacht», teilte er mit. Zu der Aktion habe «ein breites Bündnis aus politischen Jugendorganisationen und gesamtgesellschaftlichen Gruppierungen» aufgerufen.

Laut Polizei gab es auch im Saarbrücker Stadtteil Brebach eine Protestaktion mit 25 Teilnehmern. Die dortige Veranstaltung habe sich gegen einen Kreisparteitag der AfD gerichtet, der am Sonntag in Brebach stattfand.

Auslöser der seit mehreren Tagen andauernden Proteste in vielen deutschen Städten ist ein Bericht des Medienhauses Correctiv aus der vergangenen Woche über ein bis dahin nicht bekanntes Treffen von Rechtsradikalen in einer Potsdamer Villa vom 25. November. An dem Treffen hatten auch mehrere AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen.

Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über «Remigration» gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.

© dpa-infocom, dpa:240121-99-696343/3
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten