Patria-Panzer: Produktion im Saarland nimmt nächste Hürde
Der Verteidigungsausschuss gibt grünes Licht für ein Pilotmodell des Patria-Panzers. Was das für den Rüstungsstandort Saarland und neue Jobs bedeutet.
Der Verteidigungsausschuss gibt grünes Licht für ein Pilotmodell des Patria-Panzers. Was das für den Rüstungsstandort Saarland und neue Jobs bedeutet.
Die mögliche Produktion eines Patria-Transportpanzers vom Rüstungskonzern KNDS am saarländischen Standort Freisen rückt näher. Der Verteidigungsausschuss des Bundestags habe den Bau eines Pilotmodells für 32 Millionen Euro genehmigt, hieß es aus Regierungskreisen im Saarland. Die finale Entscheidung des Haushaltsausschusses über den Gesamtauftrag zur Produktion und Wartung werde «sehr bald» erwartet.
«Die Entscheidung ist ein wichtiger Zwischenschritt für die Produktion des Patria-Panzers im Saarland», teilte der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) mit. «Damit eröffnen sich enorme Wachstumsperspektiven für die Rüstungswirtschaft – in der Produktion wie auch in der Instandsetzung, wo das Saarland über anerkannte Kompetenzen verfügt.»
Man stehe in engem Austausch mit KNDS und unterstütze das Unternehmen mit der Gemeinde Freisen im Kreis St. Wendel bei der Erschließung zusätzlicher Flächen. «Sollte der Haushaltsausschuss auch positiv entscheiden, würde das die Bedeutung des Saarlandes als Rüstungsstandort weiter steigern», sagte Barke. Im Raum stehe die Produktion von 1.000 bis gut 3.000 Patria-Radpanzern für die Bundeswehr, hieß es aus Kreisen.
Viele neue Jobs
Die KNDS Deutschland Maintenance mit knapp 700 Mitarbeitern in Freisen kümmert sich derzeit darum, Militärfahrzeuge zu reparieren und umzurüsten. Die Geschäftsführung hatte im Oktober 2024 angekündigt, in den nächsten drei Jahren bis zu 300 neue Mitarbeiter einzustellen, wenn sich der Bundestag für das finnische Modell Patria als Nachfolger des Transportpanzers Fuchs entscheidet.
Bei einem Besuch Mitte September 2024 hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) angekündigt, dass man - «vorbehaltlich des Beschlusses des Bundestages über eine zutreffende Vergabeentscheidung» - plane, den Fuchs-Nachfolger in dem Unternehmen im Landkreis St. Wendel in Serie fertigen und instand setzen zu lassen.
Es geht um Milliarden-Auftrag
Die Entscheidung des Verteidigungsausschusses sei «ein bedeutender Meilenstein hin zur milliardenschweren Produktion eines Transportpanzers bei KNDS in Freisen-Schwarzerden», teilte der Beauftragte für Rüstung der CDU-Landtagsfraktion, Christopher Salm, mit. Dies werde den saarländischen Standort nachhaltig sichern und weitere Industriearbeitsplätze im nördlichen Saarland schaffen.
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