Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann haut nachts zur Entspannung schon mal in die Tasten seines Klaviers. «Wenn ich spät von einem Termin komme, setze ich mich schon mal an den Flügel und spiele», sagte Wiesemann der Deutschen Presse-Agentur. «Ich improvisiere dann gerne. Das ist für mich ein wichtiger Moment, Dinge zu verarbeiten. Oft aus Freude, manchmal aus Frust.»
Da er allein im Haus sei, störe er niemanden mit dem späten Spiel, meinte der 64-Jährige. «Das ist ein wirkliches Privileg.» Zum systematischen Üben komme er aber leider kaum noch.
Klavierunterricht habe er schon als Jugendlicher gehabt, sagte Wiesemann. «Im Laufe des Lebens habe ich mir einige größere Werke erarbeitet. Aber sehr laienhaft, bitte.» Viele Jahre habe er sich ein größeres Werk hingelegt und gesagt: «Bis Ende des Jahres willst du das können.» Oft sei ihm das gelungen – «wenigstens so, dass ich es einigermaßen flüssig spielen konnte».
In der Mehrzahl seien dies klassische Werke, insbesondere von Franz Schubert oder Claude Debussy und manchmal auch die Französischen oder Englischen Suiten von Johann Sebastian Bach. «Nach und nach habe ich versucht, mir das beizubringen», erzählte der Bischof. In den vergangenen Jahren habe er das nicht mehr so geschafft. «Aber wenn es der Moment erlaubt, setze ich mich immer noch gerne an den Flügel.»
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