Mord im Westerwald: «Exzess der Tötung der ganzen Familie»
Seit April fehlt von einem mutmaßlichen Dreifachmörder jede Spur. Die Ermittlungsbehörden teilen nun weitere Details zu einem möglichen Tatablauf mit.
Seit April fehlt von einem mutmaßlichen Dreifachmörder jede Spur. Die Ermittlungsbehörden teilen nun weitere Details zu einem möglichen Tatablauf mit.
Der mutmaßliche Dreifachmörder von Weitefeld im Westerwald könnte eines der Opfer vor dem Haus getroffen haben. Dieses Treffen sei eskaliert und schließlich «in dem Exzess der Tötung der ganzen Familie» geendet, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei in Koblenz die Rekonstruktion eines möglichen Tatverlaufs mit.
Der Aufenthaltsort des 61-jährigen Tatverdächtigen, der in einem Nachbarort wohnte, sei trotz intensiver Suche weiterhin unklar - wenn er überhaupt noch lebe. Die Strafverfolgungsbehörden gehen der Mitteilung zufolge Spuren in beide Richtungen nach. «Die bisher erfolglose Suche nach dem Tatverdächtigen ist für uns alle ein Stück weit frustrierend», sagte Staatsanwalt Mario Mannweiler.
Fahndung auch per Plakat
Die Polizei will in den nächsten Wochen die überregionalen und internationalen Fahndungsmaßnahmen noch weiter intensivieren. «Beispielsweise erfolgt eine weitere über das Bundeskriminalamt gesteuerte Plakatfahndung, durch die sich weitere Hinweise ergeben könnten», hieß es.
«Auszuschließen ist aber ebenso wenig, dass es auch regional zu weiteren polizeilichen Maßnahmen wie Suchmaßnahmen oder Befragungen kommen kann, wenn dies aufgrund entsprechender Hinweise erforderlich wird.» Über das eingerichtete Hinweistelefon gingen bislang 1.950 Hinweise ein.
Der 61-Jährige wird verdächtigt, Anfang April eine dreiköpfige Familie - ein Ehepaar und seinen 16 Jahre alten Sohn - mit Schüssen und Stichen getötet zu haben. Die Spurenlage sei eindeutig, hieß es in der Mitteilung. Die Gründe für die Tat seien weiterhin unklar.
Bei den Ermittlungen seien keine Beziehungen zwischen der Opferfamilie und dem Tatverdächtigen festgestellt worden. Es sei «nicht unwahrscheinlich» dass es in der Nacht zu einem zufälligen Zusammentreffen des Täters mit einem der Opfer vor dem Haus gekommen sei.
Der Haftbefehl lautet auf Mord, da nach dem bisherigen Ermittlungsstand davon ausgegangen wird, dass der Mann zum einen heimtückisch tötete. Zum anderen soll er zur Verdeckung einer Straftat - der ersten Tötung - gehandelt haben.
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