Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Geld.
Martin Schutt/dpa
Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Geld.
Tarifrunde

Metall-Arbeitgeber legen auch im Bezirk Mitte Angebot vor

Vergleichsweise früh haben die Arbeitgeber in der Metall-Tarifrunde ein erstes Angebot vorgelegt. Um Warnstreiks werden sie damit kaum herumkommen, denn die IG Metall lehnt ab.

Bei den Metall-Tarifverhandlungen für rund 380.000 Beschäftigte im Bezirk Mitte haben die Arbeitgeber ihr bereits aus anderen Regionen bekanntes Angebot vorgelegt. Bei einer Laufzeit von 27 Monaten sind Entgelterhöhungen in zwei Stufen von zusammen 3,6 Prozent enthalten. Die erste Tarifsteigerung um 1,7 Prozent ist für den 1. Juli 2025 vorgesehen. Die IG Metall hat 7 Prozent innerhalb von 12 Monaten verlangt. 

Die IG Metall zeigt sich nach der zweiten Tarifrunde für die Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland enttäuscht. Ihr Verhandlungsführer und Bezirkschef Jörg Köhlinger erklärt: «Es ist zu wenig, es kommt zu spät und die Laufzeit von 27 Monaten ist viel zu lang. So kommen wir nicht zusammen. Wir fordern früher und mehr Geld und eine kürzere Laufzeit.»

Die Arbeitgeber haben auch signalisiert, dass sie wie gefordert die Vergütungen für Auszubildende überproportional erhöhen wollen. Auch über tarifliche Freistellungen könne man sprechen, erklärt die Tarifgemeinschaft M+E Mitte. Köhlinger lobte die Erkenntnis, mahnte aber konkrete Vorschläge an.

Die Arbeitgeber wollten schnell zu einer Einigung kommen, sagt ihr Verhandlungsführer Ralph Wangemann. Der Opel-Manager verwies auf die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen der Metall- und Elektrobranchen, deren Produktion und Absatz schrumpfe. Er sagte: «Eine Erholung ist frühestens 2026 in Sicht und auch dann blieben Wertschöpfung und Produktion in der Industrie noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau von 2018. Wir befinden uns nicht nur in einer Rezession, sondern in einer Strukturkrise, die durch desolate Standortbedingungen entstanden ist.» 

In der Tarifrunde läuft die Friedenspflicht mit dem 28. Oktober aus. Danach seien Warnstreiks «wahrscheinlich», erklärt die IG Metall. In 87 Betrieben haben bereits zur zweiten Verhandlungsrunde Aktionen und Infoveranstaltungen stattgefunden. Die nächste Verhandlungsrunde für die Mittelgruppe ist für den 31. Oktober in Mainz geplant.

© dpa-infocom, dpa:241018-930-264110/1
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