Messen und Prozessionen: Katholiken feiern Fronleichnam
Außenaltäre und Blumenteppiche: Viele Christen kommen zu einem katholischen Fest zusammen. Oberhirten finden dabei in Hessen und Rheinland-Pfalz auch mahnende Worte.
Außenaltäre und Blumenteppiche: Viele Christen kommen zu einem katholischen Fest zusammen. Oberhirten finden dabei in Hessen und Rheinland-Pfalz auch mahnende Worte.
Tausende Katholiken in Rheinland-Pfalz und Hessen haben am Donnerstag mit Messen und Prozessionen das Fronleichnamsfest gefeiert. In Mainz etwa schloss sich einem Gottesdienst im Dom eine Prozession durch die Altstadt mit feierlichem Segen in einer Regenpause an, wie die Diözese mitteilte, die zu einem Drittel in Rheinland-Pfalz und zwei Dritteln im benachbarten Hessen liegt. Im Gottesdienst hatte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf gemahnt: «Wir erleben auch in der Kirche Konflikte, Neid und andere Formen der fehlenden Gemeinschaft. Wenn wir Eucharistie feiern, müssen wir dies in der Bereitschaft tun, zu einer tieferen Einheit zusammenzuwachsen und gleichzeitig die Vielfalt der Kirche als Reichtum zu erfahren und zu gestalten.»
Auch in Fulda gab es einer Mitteilung zufolge nach einem Festgottesdienst im Dom bei Nieselregen eine Prozession mit vier geschmückten Altären an verschiedenen Orten, bunten Blumenteppichen sowie mehr als 1200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Zuvor hatte der Fuldaer Bischof Michael Gerber im Gottesdienst betont, der Umstand, dass viele meinten, sie müssten schlagen, verbal, in den sozialen Medien oder auch handgreiflich, sei ein Spiegel von Unkultur der heutigen Zeit. Es gilt laut Mitteilung der Diözese vielmehr zu leben als diejenigen, «die vom Leib Christi, vom Brot der Freiheit gekostet haben».
In Speyer zogen Katholiken von der Kirche St. Joseph zum Dom. In der ersten Kirche sagte Bischof Karl-Heinz Wiesemann einer Mitteilung zufolge: «Die Verunsicherung dieser Tage führt zum Rückzug in eigene Blasen.» So bekomme das Hinausgehen auf die Straße auch eine politische Dimension. Indem man aus sich heraus und auf andere zugehe, könnten Verständigung und Versöhnung erwachsen. Anstatt «in sich hineinzufressen» hätten Christen «das Brot des Lebens und den Wein der Freude zu teilen», betonte Wiesemann.
Fronleichnam war 1264 von Papst Urban IV. zum offiziellen kirchlichen Fest erklärt worden. Der Begriff «Fronleichnam» stammt aus dem Mittelhochdeutschen: «fron» bedeutet «Herr» und «lichnam» meint den lebendigen Leib. An Fronleichnam, dem «Hochfest des Leibes und Blutes Christi», zeigen Katholiken öffentlich ihren Glauben an die Gegenwart Christi im Sakrament der Eucharistie. Dieser religiöse Tag ist in mehreren Bundesländern, darunter Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland, ein Feiertag.
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