Mehr Öko-Weihnachtsbäume: Nachfrage höher als Angebot
Beim Kauf ihres Weihnachtsbaums denken immer mehr Menschen an die Umwelt. Aber das Angebot zertifizierter Öko-Nadelbäume ist noch gering.
Beim Kauf ihres Weihnachtsbaums denken immer mehr Menschen an die Umwelt. Aber das Angebot zertifizierter Öko-Nadelbäume ist noch gering.
Gut die Hälfte der mehr als eine Million Weihnachtsbäume in rheinland-pfälzischen Wohnzimmern kommt aus speziellen Plantagen aus dem In- und Ausland. Das geht aus der Antwort von Umweltministerin Katrin Eder auf eine Kleine Landtagsanfrage ihres Grünen-Parteifreunds Fabian Ehmann hervor. In diesen Plantagen würden aber längst nicht immer die hohen ökologischen Standards eingehalten. Das besonders waldreiche Rheinland-Pfalz sei zwar Vorreiter bei ökologischen Weihnachtsbäumen, das Angebot an den Tannen und Fichten mit dem FSC-Label aus dem Staatswald liege aber immer noch deutlich unter der Nachfrage.
Der Markt für die zertifizierten Weihnachtsbäume habe sich erst seit 2016 auf Initiative von Landesforsten im Auftrag des Ministeriums entwickelt, schreibt Eder. Damals seien es knapp 500 gewesen, seither steigen Angebot (mehr als 2000 im Jahr 2022) und Nachfrage jedes Jahr.
«Wenn 20 bis 30 Prozent der Bürgerinnen und Bürger ökologische Weihnachtsbäume nachfragen, dann sind dies 200.000 bis 300.000 Stück», rechnet die Ministerin vor. «In diesem Jahr werden aus dem Staatswald rund 3000 Stück angeboten werden, in einigen Jahren, wenn alle Weihnachtsbaumkulturen im Staatswald zertifiziert sein werden, werden es um die 10.000 sein.» Ziel seien 50.000 bis 100.000 Öko-Bäume pro Jahr.
«Mit dem neu dazugekommenen Forstamt Kastellaun bieten nun schon 14 Forstämter im Land die FSC-zertifizierten Bäume an», lobte der waldpolitische Sprecher der Fraktion, Ehmann. Er forderte die privaten Produzenten zum Nachahmen des Projekts aus dem Staatswald auf.
«Aufgrund der positiven Erfahrungen in Rheinland-Pfalz hat FSC Deutschland Anfang 2020 begonnen, aus dem Rheinland-Pfälzer FSC-Weihnachtsbaumstandard einen bundesweiten Weihnachtsbaumstandard zu entwickeln», heißt es in Eders Antwort. Der Entwurf warte derzeit aber noch auf die Freigabe von FSC International.
Was ist das FSC-Label überhaupt? Es «bescheinigt, dass der Weihnachtsbaum ohne Mineraldünger und ohne den Einsatz chemischer Unkraut- und Insektenbekämpfungsmittel groß geworden ist», schreibt Eder. «Darüber hinaus werden FSC-Weihnachtsbäume nur kleinflächig angepflanzt, nicht in Monokulturen, sondern in Mischungen mit anderen Baumarten, Büschen und Sträuchern.»
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