«Der Diplomat» mit Franz Pätzold und Jasna Fritzi Bauer wurde vom Publikum auch inhaltlich diskutiert.
Uwe Anspach/dpa
«Der Diplomat» mit Franz Pätzold und Jasna Fritzi Bauer wurde vom Publikum auch inhaltlich diskutiert.
Festspiele

Mehr als 20.000 Besucher bei Nibelungenfestspielen

Das Wetter machte nicht immer mit, dennoch zeigen sich die Veranstalter der Nibelungenfestspiele zufrieden. 2024 kamen Tausende Menschen für das Antikriegsdrama «Der Diplomat» nach Worms.

Zum Abschluss der Nibelungen-Festspiele haben die Veranstalter eine positive Bilanz gezogen. «Mit insgesamt mehr als 20.000 Besuchern und einer Auslastung von 87 Prozent sind auch die Festspiele 2024 wieder ein hervorragender Erfolg», hieß es. «Trotz der großen Herausforderungen durch das Wetter konnten alle Vorstellungen stattfinden und wurden bis zum Ende gespielt.» Die Nibelungen-Festspiele gehen am Sonntag mit einer finalen Aufführung des Antikriegsstücks «Der Diplomat» vor dem historischen Kaiserdom in Worms am Rhein zu Ende. 

In dem Stück nähert sich das Ensemble um «Tatort»-Ermittlerin Jasna Fritzi Bauer als Kriemhild dem mittelalterlichen Heldenepos von durchaus aktueller Seite. Inmitten geopolitischer Krisen etwa in der Ukraine geht es um die Frage, wie sich ein Krieg verhindern lässt, den keiner will - der aber unabwendbar scheint. Das Stück des Autorenduos Feridun Zaimoglu und Günter Senkel wird auf einer von Schlamm und Blut bedeckten Bühne gezeigt. 

«Dass Roger Vontobel sich erneut als Regisseur hat gewinnen lassen, ist ein Glück für die Festspiele», erklärten Nico Hofmann, Intendant der Nibelungen-Festspiele, und der Künstlerische Leiter Thomas Laue. Erfreulich sei, dass «Der Diplomat» auch inhaltlich diskutiert und als hochpolitisch wahrgenommen worden sei. «Das zeigt erneut, dass ein breitenwirksames Festival und inhaltlich relevantes Theater kein Widerspruch sein müssen.»

Theater als Beitrag zur Demokratiebildung

Der Oberbürgermeister der Stadt Worms, Adolf Kessel, ergänzte: «Gerade in diesem Jahr mit den sehr aktuellen Themen im Stück haben die Nibelungen-Festspiele gezeigt, wie relevant und wichtig Theater und Kultur als Grundlage für eine offene Gesprächskultur, als Debattierforum und damit auch für die Demokratiebildung sind.» 

Die Festspiele unter der Intendanz von Ex-Ufa-Chef Nico Hofmann finden seit 2002 statt. Das Nibelungenlied um Drachentöter Siegfried und seinen Mörder Hagen gilt als eine der Lieblingssagen der Deutschen. Einer der Mitbegründer der Festspiele war Schauspiellegende Mario Adorf (93, «Kir Royal»).

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