Der Mainzer Leandro Barreiro (r) spielt gegen Gladbachs Luca Netz.
Torsten Silz/dpa
Der Mainzer Leandro Barreiro (r) spielt gegen Gladbachs Luca Netz.
Bundesliga

Mainz 05 steckt im Tabellenkeller: Nur 1:1 gegen Gladbach

Mainz 05 kommt im Tabellenkeller nicht voran. Gegen Borussia Mönchengladbach reichte es trotz guter Leistung nur zum Remis. Die Gladbach bleiben zum neunten Mal auswärts sieglos.

Die Motivationskunst des Gute-Laune-Trainers Bo Henriksen hat nicht zum zweiten Sieg seiner Amtszeit beim FSV Mainz 05 gereicht. Der Tabellenvorletzte musste sich am Samstag mit einem 1:1 (1:0) im Fußball-Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach begnügen. Die Hoffnung, im Abstiegskampf den 1. FC Köln vom Relegationsplatz zu verdrängen, musste zumindest vertagt werden.

Vor 33.305 Zuschauern in der ausverkauften Mewa-Arena hatte Jonathan Burkardt (12. Minute) die Platzherren in Führung gebracht. Den Ausgleich erzielte Nathan Ngoumou (55.). Mit dem Remis sind die Gladbacher nun seit neun Auswärtsspielen ohne Sieg.

Der 49-jährige Däne Henriksen hatte vor dem Anpfiff seine Mannschaft zwar in die Pflicht genommen, 100 Prozent zu geben und mit Dynamik und Power zu spielen, aber sie zumindest verbal von einer Last zu befreien: «Wenn wir absteigen, dann ist das meine Verantwortung.» Die Spieler verinnerlichten die Worte ihres Trainers, kämpfen, rackerten und setzten die Gäste von der ersten Minute permanent unter Druck.

Der frühe Führungstreffer durch den 23 Jahre alten Mittelstürmer Burkardt, der von der Strafraumgrenze den Ball mit Wucht in den linken Winkel schoss, gab zusätzlichen Auftrieb und Rückenwind. Allein Borussia-Torwart Moritz Nicolas war es zu verdanken, dass die Gladbacher nicht schon in der ersten Halbzeit wie angehende Verlierer in die Kabine gehen mussten.

In der 24. Minute parierte Nicolas erst ein Flachschuss des ungedeckten Silvan Widmer aus Nahdistanz. Sekunden danach war reagierte nach einer Flanke des Mainzer Neugangs Nadiem Amiri erneut bravourös: Sein Teamkollege Manu Koné hatte den Ball per Kopf auf das eigene Tor gelenkt und Nicolas lenkte ihn über die Latte.

Eine Woche zuvor hatten die Gladbacher den VfL Bochum mit 5:2 besiegt. Gegen die Mainzer spielten sie in Hälfte eins völlig ideen- und hilflos, ohne jeglichen Offensivdrang, ohne gefährliche Konter. Und sie hatten noch einmal Glück, als Leandro Barreiro (42. +2) knapp neben das gegnerische Tor köpfte.

Borussia-Trainer Gerardo Seoane dürfte in der Kabine Kritik an dem schlaffen Auftritt geübt haben, was Wirkung zeigte. Plötzlich ergriffen die Gladbacher mehr die Initiative - mit Erfolg. Nach einem Ballverlust von Barreiro im Mittelfeld flanke Florian Neuhaus in den Strafraum, wo Ngoumou aus sechs Metern zum Ausgleich köpfte.

Der Treffer war wie ein Weckruf für die Gladbacher, die danach gleich zwei große Chancen hatten, das Spiel endgültig zu drehen. Doch der Mainzer Torwart Robin Zentner vereitelte binnen zwei Minuten (63./64.) ein weiteres Gegentor: Erst scheiterte Neuhaus mit einem Schuss und danach Koné mit einem Kopfball an dem 05-Schlussmann. Er hatte zuletzt im Spiel bei Bayer Leverkusen mit einem Patzer die Niederlage (1:2) mitverschuldet.

Von Andreas Schirmer, dpa
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