Letzte Rettung Gefängnis? - Plädoyers im Mordprozess
«U-Haft wie ist das eigentlich?» gibt der Arbeitslose vor der Tat bei Google ein. Er soll einen obdachlosen Rollstuhlfahrer ermordet haben, um im Gefängnis einen Unterschlupf finden zu können.
«U-Haft wie ist das eigentlich?» gibt der Arbeitslose vor der Tat bei Google ein. Er soll einen obdachlosen Rollstuhlfahrer ermordet haben, um im Gefängnis einen Unterschlupf finden zu können.
Hat der Mann wirklich einen obdachlosen Rollstuhlfahrer ermordet, um möglichst lange ins Gefängnis zu kommen? Das wirft ihm die Staatsanwaltschaft in dem Prozess im Frankfurter Landgericht vor, am Dienstag (13 Uhr) werden die Plädoyers erwartet.
Kein Job, keine Wohnung, kein Geld: Um der Obdachlosigkeit zu entgehen, soll sich der heute 30-Jährige aus dem rheinland-pfälzischen Nastätten zu der Tat entschlossen haben. Bei Google gab er unter anderem ein: «Gefängnis letzte Rettung» und «U-Haft wie ist das eigentlich?» Am späten Abend des 7. März 2024 soll er dann im Frankfurter Bahnhofsviertel dem Obdachlosen gefolgt und diesem mit einem Küchenmesser mindestens zehnmal in den Rücken gestochen haben. Der Mann starb kurz darauf in der Uniklinik.
«Ich zünde dich jetzt an»
Beim Prozessauftakt hatte der Anwalt des Angeklagten eine Notwehrsituation angegeben. Danach soll der Obdachlose im Rollstuhl mit einem angezündeten Gasbrennerfeuerzeug auf ihn zugerollt sein und gedroht haben: «Ich zünde dich jetzt an.» Daraufhin habe sein Mandant reflexartig das Messer gezogen.
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