Ein Schüler meldet sich, während die Lehrerin an die Tafel schreibt.
Marijan Murat/dpa/Symbolbild
Ein Schüler meldet sich, während die Lehrerin an die Tafel schreibt.
Bildung

Landtag lehnt CDU-Antrag zu Intensivklassen an Schulen ab

Einigkeit im Ziel, aber nicht bei allen Schritten. Der Landtag debattiert über den Sinn von Intensivklassen an Schulen.

Der rheinland-pfälzische Landtag hat mit den Stimmen der Regierungsfraktionen einen Antrag der CDU-Fraktion zur Einrichtung von Intensivklassen für Kinder mit geringen Deutschkenntnissen abgelehnt. Die Ampel-Regierung wolle - wie die oppositionelle CDU -, dass Kinder und Jugendliche, die in Rheinland-Pfalz aufwachsen, gut Deutsch - und auch Mathe - können, sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Donnerstag während der Debatte in Mainz. «Anders können sie sich nicht integrieren, und wir möchten, dass sie sich integrieren.» Über den Weg zu diesem Ziel sehe sie auch vieles ähnlich wie die CDU, Intensivklassen halte sie aber nicht für das richtige Instrument.

«Wir integrieren sie (die Schülerinnen und Schüler) von Anfang an in eine Klasse», sagte Hubig. Aus dieser gingen die Jungen und Mädchen mit geringen Deutschkenntnissen dann zeitweise heraus, um Deutsch intensiv zu lernen; bis zu 20 Stunden pro Woche. In sprachärmeren Fächern wie Mathe oder Musik lernten sie gemeinsam mit ihren Mitschülern, mit denen sie dann auch in den Pausen spielen und sprechen könnten.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion Marco Weber sagte, das Instrument der Intensivklassen sei nicht geeignet, einen signifikanten Wandel herbei zu führen. Das zeigten die Ergebnisse des Nachbarlands Hessen, in dem es diese Intensivklassen gebe.

Im Fokus der Intensivklassen sollte nach Auffassung der CDU das Erlernen der deutschen Sprache in Wort und Schrift sowie das richtige Anwenden der Grammatik und des Fachwortschatzes stehen. Die Schülerinnen und Schüler sollten zudem schulische Techniken und Arbeitsweisen erlernen. Neben dem Spracherwerb müssten auch demokratische Werte wie Freiheit und Rechtsstaatlichkeit altersgerecht vermittelt werden. Jeweils zu Beginn dieser Klassen sowie vor dem Übergang in den Regelunterricht soll ein verpflichtender Deutschtest stehen - um Defizite zu identifizieren und schließlich den Erfolg sicherzustellen.

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