Gunter Demnig, Bildhauer und Ideengeber des Projektes „Stolpersteine“, verlegt sechs Stolpersteine vor einem Haus.
Andreas Arnold/dpa
Gunter Demnig, Bildhauer und Ideengeber des Projektes „Stolpersteine“, verlegt sechs Stolpersteine vor einem Haus.
Verdienstorden

Künstler für Erinnerungsarbeit mit Stolpersteinen geehrt

Über die Folgen des Nazi-Terrors sollen die Menschen stolpern: Die kleinen Bodenplaketten, die mit Namen und Lebensdaten von NS-Opfern versehen sind, sind landesweit zu sehen.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat Gunter Demnig den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz verliehen. «Sie sind der 'Vater der Stolpersteine' und haben damit eine ganz eigene Form der Erinnerungsarbeit geschaffen», sagte die SPD-Politikerin am Montag in Mainz. «Stolpersteine bringen ins Nachdenken: Sie schaffen einen Moment, der sich im Alltag öffnet. Nicht darüber weggehen, sondern: Stehenbleiben, innehalten.»

«Wir haben eine gemeinsame Verantwortung dafür, dass die Verbrechen der Nationalsozialisten und das Leid der Opfer nicht vergessen werden», betonte die Regierungschefin. «Sie haben mit den Stolpersteinen einen Weg des Erinnerns geschaffen, der von unten wächst.»

In vielen Städten und Gemeinden in Rheinland-Pfalz wurden bereits Stolpersteine verlegt. Die Stolpersteine mit Namen und Lebensdaten von NS-Opfern liegen vor deren letztem frei gewählten Wohnsitz. Das Bücken, um die Texte auf den Stolpersteinen zu lesen, soll nach der Intention des Aktionskünstlers eine symbolische Verbeugung vor den Opfern sein.

Mit dem Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die Außergewöhnliches und Überdurchschnittliches für Rheinland-Pfalz geleistet haben. Um die Bedeutung zu unterstreichen, ist die Zahl der Ordensträgerinnen und Ordensträger auf insgesamt 800 begrenzt.

© dpa-infocom, dpa:240311-99-302400/2
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten