Ministerpräsidentin Rehlinger trägt sich in das Kondolenzbuch ein.
Oliver Dietze/dpa
Ministerpräsidentin Rehlinger trägt sich in das Kondolenzbuch ein.
Nach Einsatz in Völklingen

Kondolenzbuch für getöteten Polizisten im Saarland

Die Ministerpräsidentin und der Landesinnenminister gehören zu den Ersten, die sich eintragen. Eine Mordkommission ermittelt. Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise zur Tat.

Knapp vier Tage nach den tödlichen Schüssen auf einen Polizisten in Völklingen haben sich die Spitzen der saarländischen Landesregierung in ein Kondolenzbuch eingetragen. Dazu zählten unter anderem Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Innenminister Reinhold Jost (beide SPD). Ausgelegt ist das Buch seit Montagvormittag im Foyer der Staatskanzlei in Saarbrücken, nur knapp zwölf Kilometer vom Tatort entfernt. Auch Bürgerinnen und Bürger können sich in das Buch eintragen.

Die Saar-Landesregierung rief zu einer landesweiten Schweigeminute an diesem Mittwoch um 9.00 Uhr auf. Ministerpräsidentin Rehlinger betonte: «Unser Land trauert und viele wollen ein Zeichen der Anteilnahme mit der Familie setzen.» Die Gedanken seien bei Familie, Freunden und Kollegen des Opfers. Landesinnenminister Reinhold Jost (SPD) ergänzte: «Die entsetzliche Tat, bei der ein Polizeibeamter gewaltsam aus dem Leben gerissen wurde, hat bei uns allen für Entsetzen und Fassungslosigkeit gesorgt. Bundesweit haben alle Polizeien des Bundes und der Länder ihre Solidarität bekundet.»

Mordkommission ermittelt - Zeugenaufruf

Die weiteren Ermittlungen führt eine Mordkommission unter Leitung der Staatsanwaltschaft Saarbrücken, wie die Landespolizeidirektion mitteilte. Sie bat «dringend» um Hinweise - insbesondere von Zeugen, die am Donnerstag zwischen 17.45 Uhr und 19.00 Uhr in der Umgebung des Tatorts gewesen waren. «Auch private Foto- oder Videoaufnahmen (zum Beispiel aus Dashcams oder Handys) können für die Ermittlungen von Bedeutung sein», hieß es weiter. 

Am Donnerstag hatte ein 18-Jähriger in Völklingen eine Tankstelle überfallen. Drei Polizisten verfolgten den zu Fuß flüchtenden Mann. Als sie den Verdächtigen festnehmen wollten, entriss dieser nach Polizeiangaben einem der Beamten die Dienstwaffe und schoss mehrfach. Ein getroffener 34 Jahre alter Polizist starb wenig später in einer Klinik.

Zwei Spendenkampagnen laufen

Was sich genau rund um die Festnahme ereignete, dazu sind noch viele Fragen offen - etwa, welchem der Beamten die Tatwaffe gehörte und wie häufig geschossen wurde. Die wegen Mordes, zweifachen versuchten Mordes sowie besonders schweren Raubes ermittelnde Staatsanwaltschaft Saarbrücken machte am Montag zunächst keine weiteren Angaben zum Stand der Ermittlungen und zum Ablauf der Tat.

Angelaufen ist eine Spendenkampagne der Polizeigewerkschaften im Saarland für die Familie des getöteten Beamten. Nach Angaben der Online-Spendensammlung-Plattform GoFundMe von Montag kamen bereits mehr als 246.000 Euro zusammen. Mit einem weiteren inzwischen angelaufenen Spendenaufruf wurden GoFundMe zufolge über 212.000 Euro für die Hinterbliebenen gesammelt. Der getötete 34-jährige Polizist hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

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