Klimawandel bleibt Herausforderung für den Saar-Wald
Mit einem Anteil von 36 Prozent zählt das Saarland zu den waldreichsten Bundesländern. Aber welche Folgen hat der Klimawandel? Wie geht es dem saarländischen Wald?
Mit einem Anteil von 36 Prozent zählt das Saarland zu den waldreichsten Bundesländern. Aber welche Folgen hat der Klimawandel? Wie geht es dem saarländischen Wald?
Der Gesundheitszustand des Waldes im Saarland hat sich nicht wesentlich verbessert. Zu diesem Ergebnis kommt der jährliche Waldzustandsbericht, den Umweltministerin Petra Berg (SPD) in Saarbrücken vorgestellt hat. «Die Hoffnung, dass sich die zahlreichen Niederschläge im Jahr 2024 deutlich positiv auf die Vitalität der Bäume ausgewirkt hätten, hat sich nicht erfüllt», sagte sie.
Lediglich 20 Prozent der Bäume können nach Angaben von Saarforst-Direktor Thomas Steinmetz nach ihrem Belaubungszustand als gesund eingestuft werden. Dies stelle nach wie vor eine «Krisensituation» dar. Der Anteil der stark geschädigten Bäume sei stark gestiegen. Je 40 Prozent des Baumkollektivs gelten als mittel oder schwach geschädigt.
Laut Berg verlaufe die Entwicklung je nach Baumart unterschiedlich. Der Anteil mittelstark und stark geschädigter Bäume bleibe hoch, zeige jedoch leichte Verbesserungen. Dies gelte unter anderem für die Buche, die mit einem Flächenanteil von 23 Prozent die wichtigste Baumart und zugleich Leitbaumart im Saarland sei.
Weniger Fraßschäden an Eichen
Anders stelle sich die Situation bei der Eiche dar, die 21 Prozent der Fläche einnehme. Ihr Schadniveau verharre im Vergleich zum Vorjahr auf einem unverändert hohen Niveau. Zwar leide die Eiche besonders unter den blattfressenden Insekten, der Anteil an Fraßschäden sei erfreulicherweise jedoch von 57 auf 17 Prozent gesunken.
Eine merkliche Verbesserung des Kronenzustandes habe es bei der Kiefer gegeben, ebenso bei Birke, Lärche und Ahorn. Allerdings habe sich das Schadniveau bei Esche und Douglasie deutlich nach oben entwickelt.
Das Saarland zähle zu den waldreichsten Bundesländern. Mit rund 93.000 Hektar bedecke der laubbaumreiche Wald rund 36 Prozent der Landesfläche.
Sehr große Kalamitätsflächen – also Waldgebiete, die durch Stürme, Schädlingsbefall, Brände oder Trockenheit großflächig geschädigt wurden – wie man sie aus anderen Bundesländern kenne, seien im Saarland ausgeblieben. Nach Einschätzung der Ministerin wirke sich der hohe Laubholz-Anteil des Saarlandes von rund 75 Prozent positiv aus.
«Mit unserer nachhaltigen Waldbau-Strategie und unserem Ausbau eines klimaresilienten Dauerwaldes sind wir auf dem richtigen Weg», bilanzierte Berg auch mit Blick auf eine breite Altersstruktur und ein hohes Artenspektrum der Bäume. Durch die naturnahe Waldbewirtschaftung, die man seit mehr als 30 Jahren praktiziere, schaffe man «sehr, sehr gute Ausgangsbedingungen auch für die zukünftige Entwicklung».
Die Zunahme von Sturmereignissen, Hitzerekorden, erhöhter Waldbrandgefahr sowie gravierender Niederschläge mit entsprechenden Überflutungen habe Folgen für den Gesundheitszustand der europäischen Wälder. «Die Wälder, wie wir sie hier kennen, werden sich im Laufe dieses Jahrhunderts verändern», so die Ministerin. Eine der wichtigsten Aufgaben der Waldwirtschaft sei es, die Resilienz der Wälder zu steigern und ihre Bewirtschaftung an die Folgen des Klimawandels anzupassen.
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