Kein Sieg-Geschenk für Mainz-Trainer Henriksen
Der FSV Mainz 05 verpasst gegen den FC Augsburg den sechsten Heimsieg in Serie. Das ärgert den Trainer und die Spieler gleichermaßen.
Der FSV Mainz 05 verpasst gegen den FC Augsburg den sechsten Heimsieg in Serie. Das ärgert den Trainer und die Spieler gleichermaßen.
Bo Henriksen hätte gern mit seinen Schützlingen nachträglich auf seinen 50. Geburtstag angestoßen. Doch nach der mageren Nullnummer des FSV Mainz 05 gegen den FC Augsburg fiel der Umtrunk aus. «Ich will immer gewinnen und ich kann nichts trinken, wenn wir nicht gewinnen», sagte der Mainzer Trainer, der am vergangenen Freitag sein Jubiläum gefeiert hatte.
Zwar sind die Rheinhessen seit Mitte Oktober in nunmehr sieben Bundesliga-Heimspielen ungeschlagen. Doch das Remis im Duell mit den bayerischen Schwaben, die ihrerseits in diesem Kalenderjahr noch kein Liga-Auswärtsspiel verloren haben, fühlte sich eher wie eine Niederlage an. «Wir haben uns mehr versprochen und hätten sicher auch ein besseres Ergebnis verdient», sagte Sportdirektor Niko Bungert.
Mainz ohne Ideen und Power
Das sahen die Spieler genauso. «Man hat gesehen, dass wir die Mannschaft waren, die das Spiel mehr gewinnen wollte, mehr vom Spiel hatte, mehr Torchancen hatte und den Sieg eher verdient hatte», befand Torwart Robin Zentner und resümierte: «Es ist natürlich ärgerlich, dass wir dieses überlegene Spiel nicht gewonnen haben, weil es eine Chance war, den nächsten Schritt zu machen und sich ein gutes Gefühl zu holen.»
Der 28-Jährige blieb vor 31.000 Zuschauern weitgehend beschäftigungslos, hatte mit seinen Teamkollegen kurz vor Schluss aber auch Glück, als Maxim Leitsch einen Schuss von Augsburgs Alexis Claude-Maurice an den Pfosten des eigenen Tores lenkte. «Es wäre sehr ärgerlich gewesen, wenn wir am Ende noch so ein Eiertor bekommen hätten», sagte Zentner.
Insgesamt sah der nach vier Gelben Karten gesperrte Henriksen auf der Tribüne aber vor allem nach der Pause zu wenig Konstruktives von seiner Mannschaft. «In der zweiten Halbzeit haben wir uns zu wenig bewegt, um Chancen zu kreieren», monierte der Fußball-Lehrer. «Da hatten wir etwas weniger Energie und Power als in der ersten Halbzeit.»
Henriksen unzufrieden
Spielerische Glanzlichter blieben in der umkämpften Partie weitgehend aus - daran änderte auch das rund 25-minütige Comeback von Kapitän Jonathan Burkardt in der Schlussphase nichts. Ob seine Motivationskünste an der Seitenlinie gefehlt hätten, wurde Henriksen gefragt. «Keine Ahnung, ich weiß es nicht», antwortete der Mainzer Trainer und fügte hinzu: «Ich bin zufrieden mit der Arbeit, aber wir brauchen etwas mehr Qualität und müssen etwas cleverer sein.»
Durch das torlose Remis fiel Mainz in der Tabelle mit 32 Punkten auf Rang sieben zurück und verpasste es, sich in der Spitzengruppe festzusetzen. Emotionaler Höhepunkt blieb somit die feierliche Verabschiedung des ehemaligen Trainers und Sportdirektors Martin Schmidt vor dem Anpfiff. «Ich glaube, dass ich mit erhobenem Kopf und einem sehr guten Gefühl und großer Dankbarkeit bei Mainz aus dem Hauptausgang gehen kann – was im Fußball nicht selbstverständlich ist», sagte der 57 Jahre alte Schweizer zum Abschied.
Von Eric Dobias, dpa
© dpa-infocom, dpa:250209-930-369591/1
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten