Islamische Verbände gegen Antisemitismus
Antisemitismus hat im Islam keinen Platz. Das unterstreicht eine Erklärung der islamischen Verbände im Saarland. Auch eine jüdische Vertreterin spricht sich für gegenseitigen Respekt aus.
Antisemitismus hat im Islam keinen Platz. Das unterstreicht eine Erklärung der islamischen Verbände im Saarland. Auch eine jüdische Vertreterin spricht sich für gegenseitigen Respekt aus.
Vertreter islamischer Verbände aus dem Saarland haben sich vom Terror der Hamas distanziert und sich für ein friedliches Miteinander aller Menschen ausgesprochen. Dazu überreichten sie am Montag Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) eine Erklärung gegen Antisemitismus, in der sie in aller Entschiedenheit jede Form von antisemitischen und antiislamischen Äußerungen und Taten sowie jede Form von Gewalt verurteilen. Auch der Anschlag der Hamas wurde entschieden verurteilt, er widerspreche den Geboten des Islams zutiefst, hieß es.
Gemeinsam wolle man die aufgerissenen Gräben überwinden und für ein besseres Zusammenleben aller Menschen arbeiten, gleich welcher Religion, Nationalität oder Hautfarbe. Einstimmig verabschiedet worden war die Erklärung von fünf Verbänden, die nach Angaben eines Sprechers mehr als 20 Vereine vertreten. Laut Rehlinger leben rund 50 000 Muslime im Saarland.
Die Ministerpräsidentin bezeichnete das Treffen, an dem auch die Vorsitzende der Synagogengemeinde Saar, Ricarda Kunger, teilnahm, als «eine überaus wertvolle Geste» des gegenseitigen Respekts. Sie zeigte sich für die Erklärung der Verbände außerordentlich dankbar. Das Signal laute: «Wir lassen uns im Saarland nicht spalten, wir halten zusammen.»
Rehlinger sage, es gebe keinen Platz für Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit. «Ich warne davor, den Pauschalverdacht des Antisemitismus über alle Muslime auszukippen.» Die heutige Erklärung zeige, dass dies sehr falsch sei.
Die islamischen Verbände nehmen laut ihrer Stellungnahme eine Zunahme antisemitischer und antiislamischer Äußerungen und Übergriffe im Zuge des Konflikts im Gaza-Streifen wahr. «Es ist mir wichtig zu erwähnen, dass Antisemitismus im Islam keinen Raum hat«, unterstrich Rasim Akkaya, der die muslimischen Verbände vertritt. Die Erklärung sei ein wichtiger Schritt, um in Zukunft zusammenzuhalten und uns gemeinsam für ein friedliches Zusammenleben im Saarland einsetzen zu können».
Vor diesem Hintergrund habe man auch die Vertreter der Kirchen und Synagogengemeinde zu einem gemeinsamen Friedensgebet eingeladen, um zu zeigen, dass man in solch schwierigen Zeiten mit einer gemeinsamen Wertevorstellung zusammenhalte. Zudem sollen gemeinsame Schulbesuche stattfinden, um Kindern und Jugendlichen die Religionen näherzubringen.
Die Vorsitzende der Synagogengemeinde Saar, Kunger, begrüßt die geplanten gemeinsamen Aktionen und die Stellungnahme der islamischen Verbände. Sie betonte, es dürfe weder Antisemitismus noch Ressentiments gegen Menschen muslimischen Glaubens geben. «Nur wenn wir gemeinsam respektvoll miteinander umgehen, werden wir auch gemeinsam eine Zukunft gestalten, eine freiheitliche, demokratische Zukunft hier bei uns im Saarland.»
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