Bei den Nibelungen-Festspielen in Worms hat Intendant Nico Hofmann (64) seinen Vertrag bis 2028 verlängert. Das teilte der Gesellschafterausschuss des Spektakels auf dem Freiluftareal vor dem Kaiserdom am Mittwoch mit. Auch der künstlerische Leiter Thomas Laue verlängerte bis 2028. Hofmann hatte die Leitung der überregional bekannten Festspiele in Rheinland-Pfalz 2015 von Dieter Wedel übernommen.
«Mich begeistert die Offenheit und Angstfreiheit, mit der Thomas Laue und ich in Worms künstlerisch arbeiten können», sagte Hofmann der Deutschen Presse-Agentur. Dies habe im Kulturbereich Seltenheitswert. «Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage habe ich meinen Vertrag ohne jede Erhöhung so verlängert, wie er nun seit Jahren bestand.»
Zusammen mit Laue habe er in den vergangenen Jahren immer wieder spannende Erfahrungen gemacht, sagte Hofmann. «Und ich würde sagen, wir haben mit jeder Inszenierung enorm dazu gelernt. Das bringt ein gutes Fundament mit sich, immer genauer zu definieren, wie die große Wormser Bühne mit relevanten Interpretationen des Nibelungenstoffs bespielt werden kann.»
Wenn er die bisherige Intendanz unter ein Motto stellen müsste, würde dies lauten: «Learning by doing... mit klaren Blicken auf die jungen, neuen Talente.» Hofmann hatte zum 29. Februar sein Amt als Chairman der Produktionsfirma Ufa niedergelegt - er werde künftig als selbstständiger Produzent arbeiten, hieß es. Zuvor hatte er seit 2017 als alleiniger CEO an der Spitze der Ufa gestanden, bis er im vergangenen September den Posten abgab.
Für dieses Jahr haben die Organisatoren in Worms das Stück «Der Diplomat» angekündigt (12. bis 28. Juli). Dabei werde auch die Frage behandelt, wie sich ein Krieg verhindern lasse, den eigentlich keiner wolle und der trotzdem unvermeidbar scheine, hieß es.
Geschrieben wird «Der Diplomat» von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel - das Duo feierte vor einigen Jahren mit «Siegfrieds Erben» einen großen Erfolg in Worms. Regie soll der Schweizer Regisseur Roger Vontobel führen. Das Stück rückt Dietrich von Bern in den Mittelpunkt, der als eine der bekanntesten Sagenfiguren des deutschen Hoch- und Spätmittelalters gilt.
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