Am Donnerstag war die Polizei erneut mit einem Großaufgebot unterwegs.
Thomas Frey/dpa
Am Donnerstag war die Polizei erneut mit einem Großaufgebot unterwegs.
Kriminalität

Hunderte Polizisten suchen nach mutmaßlichem Dreifachmörder

Wo ist der Mann, der im Westerwald eine Familie getötet haben soll? Ein Polizei-Großaufgebot ist auf der Suche. Eine heiße Spur gibt es noch nicht. Aber mit ein paar Gerüchten räumt die Polizei auf.

Abgesperrte Straßen, Suchhunde und rund 1.000 Polizisten und Polizistinnen: Rund um Weitefeld im Westerwald hat die Polizei am Donnerstag mit einem Großaufgebot nach dem mutmaßlichen Dreifachmörder einer Familie gesucht, einem 61 Jahre alten Mann aus einem Nachbarort. Einen Durchbruch konnten Polizei und Staatsanwaltschaft nach Ende der Suche am Abend aber nicht vermelden.

Im Fokus der ganztägigen Suchaktion standen umliegende Wälder, Felder und weitere Gebiete, wo es Unterschlupfmöglichkeiten gebe, sagte ein Sprecher der Polizei vor Ort. Am Nachmittag durchsuchten zudem Taucher den Elkenrother Weiher. Dort sei aber nichts gefunden worden, das mit dem Fall zu tun habe, sagte der Polizeisprecher. «Die heiße Spur fehlt noch.»

Ob die Suchmaßnahmen am Freitag weitergehen sollen, dazu konnten die Ermittler am Abend keine Angaben machen. Die verstärkte polizeiliche Präsenz vor Ort werde aber auch über die Osterfeiertage aufrechterhalten, hieß es.

 

 

Die Polizei betonte, sie nehme die Sorgen der Menschen in der Region ernst und ermittele weiter intensiv. Auch zu Gerüchten in der Bevölkerung bezogen die Beamten Stellung. So sei es falsch, dass der tatverdächtige 61 Jahre alte Mann zum Einzelkämpfer in Kasachstan ausgebildet worden sei. «Nach den polizeilichen Erkenntnissen hat die Person in den 90er Jahren lediglich zwei Jahre als Kraftfahrer in der Armee gedient», hieß es in einer Mitteilung.

Dass der Mann ins Ausland geflohen sei, dafür gebe es bisher keine Hinweise, gänzlich auszuschließen sei es aber auch nicht. Der Beschuldigte habe im März einen neuen Reisepass beantragt, ihn aber bisher nicht abgeholt.

«Zu der Frage, was den Täter innerlich angetrieben haben könnte, sind derzeit noch keine tragfähigen Angaben möglich», teilte Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Es gebe derzeit keine Anhaltspunkte für eine persönliche Verbindung zwischen dem Verdächtigen und den drei Opfern, die für die Tat relevant sein könnten. Es seien aber noch nicht alle Hinweise dazu überprüft worden.

Polizeiautos in den Straßen

Nach der Tat seien bisher rund 1.100 Hinweise eingegangen, hieß es von den Ermittlern. Am Donnerstag wurde auch ein leerstehendes Wohnhaus in Weitefeld durchsucht, einige Straßen waren gesperrt. Zwischen Weitefeld, Elkenroth, Betzdorf und Steinbach durften während der Suche zwischenzeitlich keine privaten Drohnen fliegen.

Hinweis aus Bekanntenkreis während Sendung

Auch über die ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY... ungelöst» war am Mittwochabend nach dem Verdächtigen gesucht worden. Nach der Sendung seien rund 90 Hinweise aufgenommen worden, zu deren Qualität aber noch keine Angaben gemacht werden könnten. Bei der Sendung ging auch einen Hinweis aus dem Bekanntenkreis ein, wie Stephanie Wossilus vom Landeskriminalamt Bayern sagte. «Dieser, der sich da gemeldet hat, ist der Polizei auch schon bekannt. Aber trotzdem wird man da jetzt noch mal Rücksprache halten.» 

Fahrzeug vor Wohnhaus durchsucht

Am späten Mittwochabend hatte es bereits eine Untersuchung vor dem Wohnhaus des Mannes gegeben. Ein verdächtiges Fahrzeug sei gemeldet und von einer Polizeistreife vor Ort überprüft worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Eine Verbindung zu der Tat habe man jedoch nicht herstellen können.

Der Mordverdächtige wird seit der Tat vor mehr als einer Woche gesucht. Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, 10.000 Euro ausgelobt. Der 61-Jährige steht unter Verdacht, ein Ehepaar und dessen 16 Jahre alten Sohn in Weitefeld im Westerwald getötet zu haben. Das Motiv für die Tat ist unklar.

© dpa-infocom, dpa:250417-930-447955/5
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

QUEENSRYCHE mit EYES OF A STRANGER

RPR1. – der beste Musikmix für Rheinland-Pfalz

RPR1. – der beste Musikmix für Rheinland-Pfalz


Es läuft:
QUEENSRYCHE mit EYES OF A STRANGER