Historische Aufarbeitung: Straßen erhalten Zusatzschilder
Der Stadtrat hatte sich zuvor klar für die Umbenennung der Karl-Räder-Allee, Philipp-Fauth-Straße und Maler-Ernst-Straße ausgesprochen.
Der Stadtrat hatte sich zuvor klar für die Umbenennung der Karl-Räder-Allee, Philipp-Fauth-Straße und Maler-Ernst-Straße ausgesprochen.
Drei Straßen mit umstrittenen Namensgebern in Bad Dürkheim erhalten Zusatzschilder mit dem historischem Hintergrund. Das habe der Stadtrat der pfälzischen Kommune jüngst beschlossen, teilte die Verwaltung am Dienstag mit.
Das Gremium hatte sich zuvor klar für die Umbenennung der Karl-Räder-Allee, Philipp-Fauth-Straße und Maler-Ernst-Straße ausgesprochen. Bei den drei Männern finde sich demokratiefeindliches, nationalsozialistisches und antisemitisches Gedankengut, wie wissenschaftliche Gutachten und ausführliche Recherchen nach Angaben der Kommune feststellten. Eine Bürgerinitiative hatte jedoch mit mehr als 1500 Unterschriften einen Bürgerentscheid erreicht. Dieser brachte eine Mehrheit für eine Beibehaltung der Straßennamen.
Nun würden Zusatzschilder mit Kurzbeschreibungen zu Leben und Haltung der drei Männer angebracht, hieß es. Daneben werde ein QR-Code gezeigt, der auf abgestimmte Kurzbiografien verweist. «Damit bleiben die Straßennamen erhalten und erinnern uns gleichzeitig daran, wie wichtig und schwierig die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus ist», teilte Bürgermeister Christoph Glogger (SPD) mit. «Mögen uns die Straßennamen ermutigen, für Demokratie, Toleranz und Frieden einzutreten.»
Die Kosten für die Beschilderung belaufen sich der Stadt zufolge auf 2000 Euro. Die Schilder werden im ersten Quartal 2024 angebracht.
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