Die in Brasilien geborene und in Spanien lebende Dramatikerin Carla Guimarães wird als Erste vom neu geschaffenen Carl Zuckmayer-Arbeitsstipendium des Landes Rheinland-Pfalz profitieren. Sie überzeugte eine fünfköpfige Jury mit dem Konzept für ein Stück, das die Themen Exil, Migration, Alter und Demenz zusammenbringen soll, wie das Staatstheater Mainz mitteilte.
Ins Leben gerufen wurde das Carl Zuckmayer-Arbeitsstipendium im vergangenen Jahr vom rheinland-pfälzischen Kulturministerium. Es soll den Angaben zufolge in Europa lebenden Dramatikerinnen oder Dramatikern ermöglichen, finanziell abgesichert ein Theaterstück zu einem gesellschaftlich relevanten, europäischen Thema zu schreiben. Unterstützung bei der Entwicklung bietet dabei das Staatstheater. Die so entstehenden Werke sollen in der Tradition des rheinhessischen Dramatikers Carl Zuckmayer (1896-1977) stehen.
Für das erste zu vergebende Arbeitsstipendium gab es nach Angaben des Staatstheaters mehr als 110 Bewerbungen aus 19 europäischen Ländern, am Ende machte die 1975 im brasilianischen Salvador geborene Guimarães das Rennen. Sie lebt den Angaben zufolge seit 2001 in Madrid und arbeitet auch als Journalistin und Schriftstellerin.
Ihr Stück, mit dem sie sich bewarb, trägt laut Staatstheater den Titel «My Wife's Lover», auf Deutsch «Der Liebhaber meiner Frau». Erzählt werde die Geschichte einer Migrantin, die erst seit kurzer Zeit in Europa ist und einen an Demenz leidenden alten Mann betreut. Dieser halluziniere von einem Liebhaber seiner Frau, den es aber nie gegeben habe. Es entspinne sich eine Geschichte, die große europäische Themenfelder wie eben Exil, Migration, Alter und Demenz behandele.
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