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Großer Andrang bei Tafeln: Ein Drittel hat Aufnahmestopp

Die Zahl der Tafel-Kunden in Rheinland-Pfalz und im Saarland bleibt weiter hoch. Und eigentlich würde sie noch höher ausfallen.

Der Andrang bei den Tafeln in Rheinland-Pfalz und im Saarland ist so groß, dass viele keine neuen Menschen mehr aufnehmen. «Zwischen 30 und 40 Prozent der Tafeln haben einen Aufnahmestopp», sagte die Vorsitzende des Landesverbands Tafel Rheinland-Pfalz/Saarland, Sabine Altmeyer-Baumann, der Deutschen Presse-Agentur. Die ehrenamtlichen Teams würden alles geben: «Aber wir können nur eine gewisse Kapazität schaffen.»

Immer wieder werde nachgesteuert, um mehr Bedürftige bedienen zu können. Es fehle aber an Lebensmitteln und Ehrenamtlichen, um allen zu helfen, die nach Unterstützung fragten. Der Bedarf sei groß: «Es ist ein Fass ohne Boden», sagte sie. In jüngster Zeit sei «über die nach wie vor hohe Anfrage ukrainischer Geflüchteter hinaus eine Zunahme von Familien mit deutschem Pass in Bürgergeldsituationen» festzustellen.

In Rheinland-Pfalz zählen gut 70.000 Menschen zu regelmäßigen Gästen an insgesamt 55 Tafeln. Im Saarland sind es 23.000 Menschen an elf Tafeln, wie Altmeyer-Baumann sagte. «Es ist nach wie vor eine sehr angespannte Situation.» Manche Tafeln schafften es daher nur noch, in einem 14-tägigen Rhythmus Lebensmittel auszugeben.

Neben mehr ehrenamtlichen Helfern seien Sachspenden gefragt: «Vor allem haltbare Milch und Mehl, aber auch Hygieneartikel wie Windeln», sagte sie. Wer helfen wolle, solle bei der örtlichen Tafel anfragen. Auch kleine Mengen seien sehr willkommen. «Es wäre schön, wenn jeder in der Weihnachtsausgabe ein Päckchen Mehl haben könnte.»

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