Der Angeklagte kündigte an, im Prozess auszusagen.
Birgit Reichert/dpa
Der Angeklagte kündigte an, im Prozess auszusagen.
Totschlag

Getötete Frau wochenlang in Regentonne versteckt - Prozess

Ein Mann soll seine Frau umgebracht und ihre Leiche an einem ungewöhnlichen Ort verwahrt haben. Der Oberstaatsanwalt spricht von einem tragischen Fall.

Ein Mann soll seine Frau getötet und deren Leiche wochenlang in einer leeren Regentonne in der Wohnung aufbewahrt haben. Ihm werde Totschlag vorgeworfen, sagte Oberstaatsanwalt Eric Samel zum Prozessauftakt gegen den heute 49-Jährigen vor dem Landgericht Trier. 

Die Tat soll Mitte Oktober 2024 in Trier passiert sein. Anfang Dezember hatte sich der Angeklagte dann selbst bei der Polizei angezeigt. Dabei behauptete er, er habe seine Ehefrau auf deren Wunsch hin getötet: Sie habe sterben wollen. 

Tonne und Raum mit Klebestreifen abgedichtet

Aufgrund starker Geruchsentwicklung habe er die Tonne mit Frischhaltefolie und Klebestreifen abgedichtet, sagte Oberstaatsanwalt Samel. Später habe er dann den Nebenraum in der Wohnung, in der die 200-Liter-Tonne stand, ebenfalls zugeklebt. 

Die Frau sei psychisch krank gewesen und habe mehrere Suizidversuche hinter sich gehabt, sagte der Oberstaatsanwalt. Die letzte Zeit habe die 52-Jährige «abgebaut», nur auf dem Sofa verbracht, die Wohnung habe sie nicht mehr verlassen. 

Als ihr Ehemann im Oktober vergangenen Jahres entschied, sie mit einem Messer zu töten, habe aber kein ausdrückliches Tötungsverlangen des Opfers vorgelegen, sagte Samel. «Es gibt kein konkretes Bestimmen von ihr, dass er sie an diesem Tag töten sollte.» Die Frau war mit einem Messerstich in den Oberkörper tödlich verletzt worden.

Angeklagter will aussagen

Samel sagte, es handele sich bei dem Tatgeschehen nicht um einen kaltblütigen Mord. «Der Klassiker wegen Streits oder Eifersucht trifft hier nicht zu. Es ist eine eher tragische Konstellation.» Die Kernfrage des Prozesses sei: «War es Tötung auf Verlangen? Oder ein normaler Totschlag?», sagte er.

Der deutsche Angeklagte, der gebürtig aus Dillingen im Saarland stammt, kündigte an, dass er im Laufe des Prozesses zu den Vorwürfen und zu seiner Person Angaben machen will. Am ersten Tag wurde nur die Anklage verlesen. Der Prozess geht am 12. Juni weiter.

© dpa-infocom, dpa:250603-930-622076/2
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