Der Lehrerverband VBE fordert mehr Unterstützung für die Inklusion an Schulen. (Archivbild)
Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Der Lehrerverband VBE fordert mehr Unterstützung für die Inklusion an Schulen. (Archivbild)
Schulen

Gelingt die Inklusion an den Schulen in Rheinland-Pfalz?

Die Zustimmung für Inklusion im Klassenzimmer ist unter Lehrkräften in Rheinland-Pfalz groß, bei der praktischen Umsetzung muss aber noch nachgesteuert werden. Der Lehrerverband VBE macht Vorschläge.

Der Lehrerverband VBE fordert mehr Unterstützung für die Inklusion in den rheinland-pfälzischen Schulen. «Wir sehen, dass die Kolleginnen und Kollegen Inklusion leben wollen, aber die Rahmenbedingungen nicht stimmen», erklärte Lars Lamowski, Vorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) in Mainz. 

«Die Klassen sind zu groß, die Zeit für die Vorbereitung zu knapp und bei mehr als drei Viertel der Lehrkräfte war Inklusion nicht Teil der Ausbildung», berichtete der VBE-Landeschef. «Hier muss dringend nachgesteuert werden.»

Umfrage-Ergebnis: zu große Klassen, zu wenig Personal

Nach einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des VBE finden knapp 60 Prozent der Lehrkräfte in Rheinland-Pfalz eine gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung sinnvoll. Doch wegen fehlenden Personals, zu großer Klassen und mangelnder individueller Förderung halten demnach nur 24 Prozent die Inklusion unter den aktuellen Rahmenbedingungen für praktikabel.

Rund 2.700 Lehrkräfte hatten sich im März und April an der bundesweiten Umfrage beteiligt. Darunter waren rund 200 Teilnehmende aus Rheinland-Pfalz, von denen derzeit 81 in inklusiven Klassen unterrichten.

Der Verband fordert als Konsequenz mehr qualifiziertes Fachpersonal und multiprofessionelle Teams. Doppelbesetzungen aus Lehrkräften und Förderschullehrkräften in inklusiven Klassen müssten zum Standard werden. Zudem sollte Inklusion ein fester Bestandteil der Lehrerausbildung werden. Eine grundlegende Voraussetzung für gelingende Inklusion sei außerdem die vollständige Barrierefreiheit aller Schulgebäude.

Bildungsminister Sven Teuber (SPD) zufolge unterstreiche die vom VBE vorgelegte Umfrage die Bedeutung einer konsequent umgesetzten inklusiven Bildung. «Inklusion ist für uns keine Frage des Ob, sondern des Wie – denn sie ist ein Grund- und Menschenrecht», sagte der Minister.

Schulische Inklusion sei ein langfristiger Prozess

Mit der neuen Inklusionsverordnung, die seit diesem Schuljahr gilt, gehe Rheinland-Pfalz einen wichtigen Schritt in Richtung eines gerechteren Bildungssystems. «Wir stärken das Elternwahlrecht, vereinheitlichen die Arbeit in Förder- und Beratungszentren, schaffen neue Strukturen durch die Ausbildung zusätzlicher Förderschullehrkräfte und bauen die Stellen für Förderschullehrkräfte gezielt aus.»

Ziel der Landesregierung sei es, echte Teilhabe und Wahlfreiheit für alle Kinder zu ermöglichen – unabhängig von einer Behinderung, versicherte der Bildungsminister. «Die schulische Inklusion ist ein langfristiger Prozess, den wir gemeinsam mit allen Beteiligten verantwortungsvoll gestalten.»

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