Rote Lampen leuchten an der leeren Lok eines ICE der Deutschen Bahn (DB).
Julian Stratenschulte/dpa
Rote Lampen leuchten an der leeren Lok eines ICE der Deutschen Bahn (DB).
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GDL-Streik sorgt für erhebliche Bahn-Beeinträchtigungen

Bahnreisende und Pendler brauchen starke Nerven. Die Lokführer der Deutschen Bahn streiken erneut - zum ersten Mal im neuen Jahr. Es ist der bislang längste Ausstand im laufenden Tarifkonflikt.

Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL sorgt auch in Rheinland-Pfalz und dem Saarland für erhebliche Beeinträchtigungen. Ein großer Teil der Züge der Deutschen Bahn stand am Mittwoch still. Der Notfahrplan sei aber stabil und wie geplant angelaufen, sagte eine Unternehmenssprecherin. Im Fernverkehr fielen etwa 80 Prozent der Bahnen aus, doch auch bei vielen Regionalzügen und S-Bahnen kam es zu Ausfällen. Straßenbahnen, Busse und U-Bahnen im öffentlichen Nahverkehr waren nicht vom Streik betroffen.

Die GDL hatte ihre Mitglieder zu einem dreitägigen Arbeitskampf aufgerufen. Der Warnstreik im Personenverkehr begann am Mittwochmorgen um 2.00 Uhr. Geplantes Ende ist Freitag um 18.00 Uhr. Die Bahn will auch an den kommenden zwei Streiktagen einen Notfahrplan anbieten. Im Rhein-Main-Gebiet etwa fuhr die S8 zwischen Mainz und Frankfurt nur alle eineinhalb Stunden. Andere Linien wurden eingestellt.

Auch beim Verkehrsunternehmen Transdev hatte der Streik Auswirkungen. So verkehrte die RB26 der Mittelrheinbahn zwischen Mainz und Köln nach einem stark eingeschränkten Notfahrplan nur auf bestimmten Abschnitten.

Private Bahnunternehmen wie Vlexx und Vias sind nicht direkt vom Streik betroffen. Vlexx bedient unter anderem Strecken von Frankfurt via Rheinland-Pfalz nach Saarbrücken, Linien in der Pfalz und entlang des Mittelrheins. Sollten aber Fahrdienstleiter in Stellwerken die Arbeit niederlegen, können dort gar keine Züge mehr fahren. Zu derartigen Beeinträchtigungen an Stellwerken kam es nach Angaben der Bahnsprecherin bis Mittwochnachmittag nicht.

Die Bahn und die GDL verhandeln seit Anfang November über neue Tarifverträge. Hauptknackpunkt ist die Forderung der GDL nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohn. Dies lehnt die Bahn ab. Im laufenden Tarifkonflikt ist es der dritte und bislang längste Streik.

Am Dienstagabend war der Konzern am Landesarbeitsgericht in Frankfurt auch in zweiter Instanz mit dem Versuch gescheitert, den Streik stoppen zu lassen. Im Güterverkehr hatten bereits erste Lokführer die Arbeit ungeachtet der ausstehenden Entscheidung niedergelegt.

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