Fünf DRK-Kliniken melden erneut Insolvenz an
Nach der Insolvenz in Eigenregie geht die Krankenhausgesellschaft des Deutschen Roten Kreuzes mit fünf Standorten erneut insolvent. Gesundheitsminister Hoch ist trotzdem zuversichtlich.
Nach der Insolvenz in Eigenregie geht die Krankenhausgesellschaft des Deutschen Roten Kreuzes mit fünf Standorten erneut insolvent. Gesundheitsminister Hoch ist trotzdem zuversichtlich.
Fünf angeschlagene Klinikstandorte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Rheinland-Pfalz stellen erneut einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Mainz. Das kündigte die DRK-Trägergesellschaft Süd-West am Vormittag in Mainz an. Die rund 2.500 Beschäftigten an den Standorten in Alzey, Altenkirchen, Hachenburg, Kirchen und Neuwied seien in Mitarbeiterversammlungen darüber informiert worden.
Die Kliniken sähen sich Millionenforderungen der Rheinischen Zusatzversorgungskasse (RZVK) gegenüber und könnten deshalb die Verpflichtungen auf betriebliche Altersversorgung gegenüber einem Teil ihrer Belegschaft nicht erfüllen, nannte die DRK-Trägergesellschaft als Grund.
Minister Hoch will noch vor Weihnachten mit den Landräten beraten
Gesundheitsminister Clemens Hoch betonte, er bedauere die Entwicklung sehr, sei sich aber sicher, «dass wir gemeinsam mit der kommunalen Familie vor Ort gute Lösungen zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung finden werden». Der SPD-Politiker kündigte an, dazu noch vor Weihnachten die Landräte zum Gespräch einzuladen.
Im August hatten die in Finanznot geratenen DRK-Krankenhäuser erfolgreich die Insolvenz in Eigenverwaltung abgeschlossen. Ein wichtiger Vorbehalt des vereinbarten Sanierungskonzeptes war nach eigenen Angaben die Fortführungsvereinbarung der Mitgliedschaft mit der RZVK. Diese habe die Mitgliedschaft jetzt für beendet erklärt.
Die RZVK wies dagegen auf Anfrage darauf hin, dass mit der ersten Insolvenz-Eröffnung im November 2023 die Mitgliedschaft laut Satzung beendet gewesen sei und dies weiter gelte.
Hoch erwartet Kraftanstrengungen von allen
Hoch sprach sich erneut für einen Zentralbau im Norden aus. Dafür sei allerdings ein Träger notwendig. Eine Lösung für den Westerwald könne mit der Krankenhausreform des Bundes funktionieren. Im Landkreis Altenkirchen müsse die Kinder- und Jugendpsychiatrie erhalten bleiben. Zudem müssten Versorgungsangebote in der Geburtshilfe sowie in der Kinder- und Jugendmedizin sichergestellt werden. «Hier erwarte ich größte Kraftanstrengungen von allen.»
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