Für die Grünen geht es beim Bau der Pendlerradrouten in Rheinland-Pfalz zu langsam voran. (Archivfoto)
Sebastian Gollnow/dpa
Für die Grünen geht es beim Bau der Pendlerradrouten in Rheinland-Pfalz zu langsam voran. (Archivfoto)
Verkehr

«Frustrierend» - Grüne fordern Tempo beim Radwege-Ausbau

Seit 2014 sind in Rheinland-Pfalz sieben Korridore definiert für Pendlerrouten für Radfahrer. Die endgültige Fertigstellung ist aber noch in weiter Ferne. Das sorgt für Unmut.

Forderung nach einem Booster für Fahrradfahrer: Die rheinland-pfälzische Grünen-Fraktion fordert mehr Geschwindigkeit bei Bau und Planung von Pendlerradrouten. «Es ist frustrierend für die Pendlerinnen und Pendler vor Ort, jahrelang darauf zu warten, dass die heiß ersehnte Pendlerroute endlich steht», sagte die mobilitätspolitische Sprecherin Lea Heidbreder. Der Bau von Radwegen müsse künftig deutlich schneller gehen. «Wir müssen so schnell wie möglich bei allen Routen im Land vom Planen zum Machen kommen.»

Ähnlich sieht das der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in Rheinland-Pfalz. Geschäftsführer Robert Wöhler sprach sich für eine deutlich zügigere Umsetzung der Radrouten aus.

Sieben Korridore 

In Rheinland-Pfalz sind sieben Korridore für Pendlerradrouten vorgesehen: von Bingen nach Mainz, am Oberrhein zwischen Worms und Karlsruhe/Wörth, von Konz via Trier bis Schweich, von Landau bis Neustadt/Weinstraße, von Kaiserslautern bis Landstuhl sowie von Koblenz nach Norden bis zur Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen und nach Süden bis Boppard. 

Die sieben Korridore sind Ergebnis einer Studie aus dem Jahr 2014, die sich mit dem Potenzial solcher Routen beschäftigt hat. Grundsätzlich sollen diese «bedeutende Ziele wie große Arbeitsplatzschwerpunkte, Stadtzentren, Gewerbegebiete, Hochschulen, Verwaltungsstandorte sowie Bahnhöfe und Wohnstandorte, insbesondere in verdichteten Siedlungsräumen» verbinden, wie der Landesbetrieb Mobilität (LBM) erklärt. 

Vielerorts wird erst noch geplant

Die Zahl und Länge der Abschnitte, die derzeit auf Routen schon befahrbar sind, ist bislang allerdings noch recht überschaubar. Auf der Strecke von Bingen nach Mainz wurde nach Angaben des von Daniela Schmitt (GFDP) geführten Verkehrsministeriums Ende vergangenen Jahres ein erster Teilabschnitt zwischen Bingen und Heidesheim fertig, für die weitere Strecke bis in die Landeshauptstadt laufen demnach derzeit Planungsabstimmungen. 

Auch zwischen Konz, Trier und Schweich seien erste Abschnitte realisiert, etwa eine rund drei Kilometer lange Strecke in der Verbandsgemeinde Schweich sowie rund 1,3 Kilometer in Konz. Die Stadt Trier führe vor allem Sanierungsarbeiten am Moselradweg durch, auf dem die Pendlerradroute teils laufe.

Auf dem Korridor Landau-Neustadt/Weinstraße laufen laut Ministerium Prüfungen und Abstimmungen zur gemeinsamen Nutzung von Wirtschaftswegen der Landwirtschaft und dem Radverkehr. Eine neue Radbrücke, die bei Landau über die vielbefahrene Bundesstraße 10 führt, wurde Ende 2024 fertiggestellt. Sie wird Teil der Route. 

Land finanziert Machbarkeitsstudien zum Großteil

Im Fall des Korridors Landstuhl-Kaiserslautern wird noch an einer Kooperationsvereinbarung zwischen beiden Städten gefeilt und zwischen Worms und Karlsruhe/Wörth variiert der Status zwischen Teilstücken der Route: Für Worms-Frankenthal-Ludwigshafen laufen die Abstimmungen für eine Kooperationsvereinbarung, für Ludwigshafen-Schifferstadt soll in diesem Jahr eine Entwurfsplanung entstehen und für Schifferstadt-Speyer-Wörth gibt es einen kleinen, 300 Meter langen innerstädtischen Abschnitt in Speyer, sonst laufen Planungen oder Abstimmungen zwischen kommunalen Trägern. 

Für die Route von Koblenz nach Süden bis Boppard ist eine Machbarkeitsstudie fertig, die Ende Mai an die Projektpartner übergeben wurde. Vor dem Abschluss steht laut Ministerium eine solche Studie für die Route von Koblenz nach Norden zur Landesgrenze. Diese beschäftige sich sowohl mit den Möglichkeiten auf der rechten und der linken Rheinseite. 

Ganz grundsätzlich heißt es aus dem Verkehrsministerium, die Umsetzung der sieben Routenkorridore habe für die Landesregierung einen hohen Stellenwert. Die Kommunen würden vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) unterstützt. Außerdem finanziere das Land Machbarkeitsstudien für die Routen zu 80 Prozent, zudem könnten Kommunen Zuschüsse von bis zu 90 Prozent für bestimmte Baukosten bekommen.

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