Frost ermöglicht Eiswein-Lese bei einigen Winzerbetrieben
Bei klirrender Kälte sind nach Anfang Dezember ein weiteres Mal Trauben für Eiswein gelesen worden - die Mengen halten sich aber in Grenzen.
Bei klirrender Kälte sind nach Anfang Dezember ein weiteres Mal Trauben für Eiswein gelesen worden - die Mengen halten sich aber in Grenzen.
Die Rückkehr des Winters mit frostigen Nachttemperaturen haben einzelne Winzerbetriebe in Deutschland zur Lese von Eiswein genutzt. Bekannt waren dem Deutschen Weininstitut (DWI) mit Sitz in Bodenheim am Dienstag das Weingut Freiberger im südhessischen Heppenheim im Anbaugebiet Hessische Bergstraße, das Weingut Herzer in Naumburg-Roßbach im Anbaugebiet Saale-Unstrut in Sachsen-Ahhalt, die Winzergenossenschaft Meißen in Sachsen sowie das Weingut Ilmbacher Hof in Iphofen im fränkischen Kreis Kitzingen, wie das DWI mitteilte.
Aus Rheinland-Pfalz mit den großen Anbaugebieten Rheinhessen und Pfalz waren zunächst keine Betriebe bekannt, die eine nächtliche Eiswein-Lese vornahmen.
In Naumburg/Roßbach wurden in den frühen Morgenstunden des Dienstags laut DWI bei minus elf Grad Weißburgunder-Trauben auf einer Fläche von 0,3 Hektar eingeholt. Winzer Stephan Herzer rechnet den Angaben zufolge mit rund 400 Litern Eiswein. Im hessischen Heppenheim kamen bei minus neun Grad Riesling-Trauben für ungefähr 60 bis 70 Liter Most zusammen und im fränkischen Iphofen wurden bei minus acht Grad Silvaner-Trauben geerntet. Hier rechnet Winzer Thomas Fröhlich mit einem Ertrag von insgesamt knapp 50 Litern.
Bislang hielt sich die Eiswein-Erne in Deutschland in sehr engen Grenzen. Anfang Dezember hatten einige Betriebe schon mal eine Kältephase genutzt, darunter fünf Winzer in Rheinland-Pfalz, auch im fränkischen Volkach und in Württemberg wurden damals vereinzelt Trauben für Eiswein eingeholt.
Für Eiswein braucht es minus sieben Grad oder weniger über mehrere Stunden, damit das Wasser in den noch am Stock hängenden Beeren trotz eines hohen Zuckergehalts gefriert. Die überreifen Trauben werden gefroren gelesen und gepresst. Winzer gehen immer ein gewisses Risiko ein, weil sie nicht absehen lässt, ob und wann die nötigen tiefen Temperaturen erreicht werden. Zuletzt war es laut DWI nach dem feuchten Spätsommer 2023 durchaus eine Herausforderung, so spät im Jahr noch gesunde Trauben am Stock zu haben.
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