Fan-Proteste: Uzun wieder Nürnbergs Lichtblick
Can Uzun - wer sonst?! Das Sturmjuwel rettet dem 1. FC Nürnberg ein Remis gegen den 1. FC Kaiserslautern um Trainer-Oldie Friedhelm Funkel. Die Fan-Proteste sorgen für eine lange Unterbrechung.
Can Uzun - wer sonst?! Das Sturmjuwel rettet dem 1. FC Nürnberg ein Remis gegen den 1. FC Kaiserslautern um Trainer-Oldie Friedhelm Funkel. Die Fan-Proteste sorgen für eine lange Unterbrechung.
Ein genialer Moment von Jungstar Can Uzun hat den 1. FC Nürnberg beim Trainer-Comeback von Friedhelm Funkel vor einem weiteren Rückschlag in der 2. Fußball-Bundesliga bewahrt. Quasi aus dem Nichts erzielte der Teenager am Sonntag beim aus fränkischer Sicht lange quälenden 1:1 (0:1) den Ausgleich gegen den 1. FC Kaiserslautern.
«Wenn du ihm den Moment mit dem freien Fuß gibst, ist er gefährlich», sagte Trainer Cristian Fiel nach dem am Ende gerechten Remis gegen die Roten Teufel um Rückkehrer Funkel.
Richmond Tachie ließ den 70 Jahre alten Trainer-Oldie, der im Mai 2021 den 1. FC Köln vor dem Abstieg aus der Bundesliga bewahrt hatte, in der 34. Minute jubeln. Vor 35 462 Zuschauern sorgte Uzun (64.) mit seinem elften Saisontor für die nach dem Wechsel verbesserten Nürnberger immerhin für den Ausgleich.
Trotz Langzeitvertrags wird es für den 18-Jährigen über den Sommer hinaus nicht in Nürnberg weitergehen. Uzun hat sich viel zu begehrt gemacht. «Ob er zu halten ist, kann ich Stand heute nicht sagen. Dass er Begehrlichkeiten weckt, ist auch klar», sagte Sportdirektor Olaf Rebbe, der für den Instinktfußballer eine Ablöse in zweistelliger Millionenhöhe haben will. «Wir sind in einer guten Verhandlungsposition», versicherte er.
Fan-Proteste gegen den geplanten Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga überschatteten auch diese Partie. «Investoren vergiften unseren Fußball» stand auf einem Plakat im Nürnberger Block geschrieben. Nachdem Tennisbälle aus den Lauterer Rängen geflogen waren, konnte das Spiel erst mit sieben Minuten Verspätung angepfiffen werden.
Noch ehe die Begegnung etwas Fahrt aufnahm, die nächste Verzögerung: Fans aus dem Nürnberger Block verschafften sich mit Bannern Zugang zum Stadioninnenraum. Polizisten marschierten auf, Referee Michael Bacher besprach sich mit Sicherheitsfunktionären. Nach 16 Minuten Unterbrechung ging es dann doch weiter.
«Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mir das wünsche, dass alle die das betrifft, zusammenkommen und eine Lösung finden», äußerte Nürnbergs Coach Fiel nach dem vierten sieglosen Spiel seiner Mannschaft. «Setzt euch an einen Tisch, tauscht euch aus und findet eine Lösung. So macht es keinen Spaß.»
Nach der Unterbrechung waren die Nürnberger erstmal komplett von der Rolle und leisteten sich Patzer über Patzer. Eine Flanke von Kenny Prince Redondo über die linke Seite ließ Ragnar Ache durch, Tachie schob zur Führung der Gäste ein.
Funkel, im gewohnten Jogginganzug an der Seitenlinie, hatte die Lauterer, die er erst am Mittwoch nach der Trennung von Dimitrios Grammozis übernommen hatte, stabilisiert. Die Nürnberger drückten vor allem nach dem Wechsel, Uzun bescherte den Franken mit einem Schlenzer aus rund 20 Metern den Ausgleich.
Keeper Julian Krahl (89.) rettete den Gästen vor dem völlig freien Sebastian Andersson das Remis. «Auch wenn wir am Schluss diese Riesenchance haben, ist die Punkteteilung gerecht», befand Fiel nach dem Kopfball des Stürmers aus kurzer Distanz.
Martin Moravec, dpa
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