In 150 Metern Höhe, auf der ehemaligen Bergehalde Duhamel in Ensdorf (Kreis Saarlouis), steht das Saarpolygon.
Katja Sponholz/dpa
In 150 Metern Höhe, auf der ehemaligen Bergehalde Duhamel in Ensdorf (Kreis Saarlouis), steht das Saarpolygon.
Musik

Erste Opernfestspiele am «Saarpolygon» starten im August

Große Oper auf einer Berghalde? Gibt es diesen Sommer im Saarland. Fünf Monate vor dem Start ist schon rund die Hälfte der Karten verkauft.

Im Saarland gehen diesen Sommer neue Opernfestspiele an einem besonderen Ort an den Start. Und zwar am «Saarpolygon», der rund 30 Meter hohen Großskulptur aus Stahl auf einer früheren Berghalde in Ensdorf (Kreis Saarlouis), die das zentrale Denkmal zum Ende des Bergbaus im Saarland ist. In der beeindruckenden Kulisse wird vom 16. bis 25. August die «Zauberflöte» von Wolfgang Amadeus Mozart inszeniert. 

«Das wird ganz großes Kino», sagte Festspielleiter Joachim Arnold in Ensdorf zu den geplanten acht Vorstellungen. Der Ort strahle «eine unfassbare Kraft» aus. «Für mich ist es eine Akropolis in Industriegeschichte.» Pro Vorstellung gebe es Platz für 1500 Besucher. Bisher seien bereits rund 6000 Karten verkauft worden. «Das ist ein hervorragender Wert, der uns darauf hoffen lässt, dass wir im August ausverkauft sein werden», sagte er.

Mehr als 100 Künstler seien dabei: Das rund 40-köpfige Orchester werde oben auf der Brücke des «Saarpolygons»in rund 30 Metern Höhe in einer regensicheren Behausung sitzen. Die Bühne unter der Skulptur sei rund 200 Quadratmeter groß und schließe mit einer acht Meter hoch ansteigenden Tribüne für die Darsteller ab. Und das Publikum sitze vor dem «verzerrten Portal» auf «einer antik anmutenden Sitztribüne» in einem Halbrund.

Die Inszenierung an dem Ort sei eine große Herausforderung, sagte Arnold. Es werde Lichtprojektionen, Laser und Video geben. Als Choreograf und Regisseur sei Stefano Poda dabei, die musikalische Leitung habe Marcus Bosch. Das Budget der Festspiele betrage rund 1,5 Millionen Euro, sagte Arnold. 400.000 Euro kämen als Förderung vom saarländischen Wirtschaftsministerium. 

Die Opernfestspiele sollten in den nächsten Jahren fortgesetzt werden: Auch dann werde die «Zauberflöte» aufgeführt. Arnold, der an der Idee der Opernfestspiele schon seit 2018 arbeitet, ist ausgebildeter Pianist und Dirigent. Er hat schon etliche Opern und Musicals produziert, 1999 hatte er die Musik und Theater Saar GmbH gegründet.

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