Der Mainzer Trainer Bo Henriksen und der Mainzer Phillipp Mwene jubeln nach Spielende mit der Mannschaft.
Torsten Silz/dpa
Der Mainzer Trainer Bo Henriksen und der Mainzer Phillipp Mwene jubeln nach Spielende mit der Mannschaft.
Bundesliga

Ende der Elfmeterserie: Burkardt schießt Mainz auf Rang 16

Perfekter Spieltag für Mainz 05: Zuhause gelingt ein Sieg, die Konkurrenz verliert. Coach Henriksen schafft etwas, was seinen beiden Vorgängern verwehrt blieb.

Der FSV Mainz 05 hat im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga dank Jonathan Burkardt einen wichtigen Sieg gefeiert und ist auf den Relegationsrang gesprungen. Das Team von Trainer Bo Henriksen gewann am Samstag mit 2:0 (1:0) gegen den VfL Bochum und zog damit am 26. Spieltag an Rivale 1. FC Köln vorbei. Burkardt (45.+3/Foulelfmeter/71.) erzielte vor 33.300 Zuschauern beide Tore und rehabilitierte die Mainzer nach dem deftigen 1:8 beim FC Bayern vor genau einer Woche.

Bereits am Freitagabend hatten die Kölner mit 1:5 gegen Champions-League-Anwärter RB Leipzig verloren. Auch der Tabellenletzte SV Darmstadt 98 ging im Heimspiel gegen den FC Bayern München (2:5) am Samstag leer aus. Mit nun 19 Zählern belegt Mainz Rang 16. Im April spielen die 05er gegen Darmstadt und Köln vor eigenem Publikum. Selbst die diesmal harmlosen Gäste aus Bochum (25) sind nach der Niederlage nur noch sechs Punkte vor Mainz.

Im Gegensatz zu Bo Svensson (null Siege) und Jan Siewert (ein Sieg) ist Henriksen nun der erste Mainzer Trainer, der in dieser Liga-Spielzeit für zwei Erfolge verantwortlich war - und das in gerade einmal fünf Spielen.

Der Chefcoach hatte in der Startelf der Rheinhessen auf vier Positionen gewechselt. Auf dem Rasen machte Mainz defensiv einen stabilen Eindruck und ließ in der ersten halben Stunde nicht viel zu. Das Problem war: Auch im Angriff ging nicht viel, Bochums Manuel Riemann wurde zunächst kaum gefordert.

Die Einblendung von Darmstadts zwischenzeitlicher 1:0-Führung gegen Bayern sowie ein junger Flitzer, der mehrere Ordner narrte und selbst wieder vom Rasen lief, waren die vorläufigen Höhepunkte. Immerhin bei dem dynamischen Solo des Nachwuchsfans konnten die Fans kurz jubeln.

Danach wurde es auch fußballerisch besser: Erst servierte Jae-sung Lee in den Lauf von Burkardt, der mit der bis dato größten Chance (35.) am grätschenden Patrick Osterhage scheiterte. Dann erhielten die 05er noch vor der Pause einen Strafstoß, weil Referee Matthias Jöllenbeck einen leichten Kontakt von Bernardo gegen Lee als elfmeterwürdig ahndete.

Die Ausführung verzögerte sich mehrere Male - auch, weil Bochums Bank vehement protestierte und auch auf dem Rasen wild diskutiert wurde. Doch Burkardt ließ sich davon nicht verunsichern und traf platziert links unten zur Führung. Nach vier Fehlschüssen vom Punkt war es das erste Mainzer Elfmetertor in dieser Bundesliga-Spielzeit. Zwei Patzer hatte sich direkt zum Saisonstart Stürmer Ludovic Ajorque erlaubt.

Nach dem Wechsel forderten die Bochumer auch direkt Elfmeter. Doch Osterhage war so offensichtlich zu Boden gegangen, dass er von Jöllenbeck gar eine Verwarnung wegen Schwalbe erhielt. Der eingewechselte Philipp Hofmann traf in der Folge zum 1:1 (57.), doch das Tor wurde wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen.

Bochum wurde zwar offensiver, doch wirklich zwingende Aktionen gelangen selten. Für Mainz traf Burkardt (66.) erst die Oberkante der Latte. Wenige Minuten später gelang ihm dann sein zweites Tor, das Spiel war damit entschieden. Burkardt wurde in der nächsten Situation ausgewechselt und klatschte leidenschaftlich mit Trainer Henriksen ab.

Patrick Reichardt, dpa
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