Nosbusch: «Wusste immer, dass mir etwas fehlte»
Mehrere Jahre habe sie die Idee zu «Poison» mit sich herum getragen. «Aber es war klar: Das wird mein erster Film!», sagt Nosbusch, die gerade 60 Jahre alt geworden ist. Bei dem Film handelt es sich um eine Adaption von Lot Vekemans gefeiertem Theaterstück von 2009. Gedreht wurde im luxemburgischen Vianden.
Mit dem neuen Spielfilm erklimmt Nosbusch eine weitere Stufe in ihrer vielfältigen Karriere. Als Jugendliche moderierte das im südluxemburgischen Esch an der Alzette geborene Sprachtalent bei Radio Luxemburg, später machte sie als Fernsehmoderatorin Karriere. «Aber ich wusste immer, dass mir etwas fehlte», sagte sie. «Ich hatte schon immer eine große Leidenschaft für Filme und die Schauspielerei.»
In New York folgte eine Schauspielausbildung, später studierte sie Regie in Los Angeles. Großen Erfolg feierte sie als Schauspielerin in der deutsch-luxemburgischen TV-Serie «Bad Banks» (ZDF/Arte): Für die Hauptrolle als Investmentchefin wurde sie 2019 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Ihren ersten Kurzfilm («Ice Cream Sundae») hat Nosbusch schon vor über 20 Jahren inszeniert.
Spielfilm ist «Herzensprojekt»
Der Film «Poison» sei für sei «ein Herzensprojekt» gewesen, sagte Nosbusch. Und zwar eines, dessen Thema sie beim Dreh emotional aufwühlte. «Das war kein Stoff, den man abends vor der Tür lassen und nach Hause gehen konnte.»
So sieht man das frühere Paar Edith und Lucas immer wieder verzweifelt im Kampf mit der Trauer und dem Schmerz, mit der Frage, wie das Leben weitergehen kann. Zwischen gegenseitigen Vorwürfen und Verletzungen flackern auch immer wieder schöne Erinnerungen auf, an das, was beide einst verbunden hat.
«Du hattest dieses Grübchen», sagt Lucas. Er erinnere sich, wie sehr er ihr Lächeln geliebt habe. Der Film zeigt auch, dass es Versöhnung geben kann. «Ich will dich nicht so zurücklassen», sagt er und nimmt sie am Ende in den Arm. Sie weint. Am Himmel ziehen die Kraniche über sie hinweg.
Von Birgit Reichert, dpa
© dpa-infocom, dpa:250126-930-355658/1
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten