Eine Razzia wegen des Verdachts auf Organisierte Kriminalität hat in Frankfurt stattgefunden. (Symbolbild)
Marcus Brandt/dpa
Eine Razzia wegen des Verdachts auf Organisierte Kriminalität hat in Frankfurt stattgefunden. (Symbolbild)
Organisierte Kriminalität

Durchsuchungen und Festnahmen wegen Rauschgiftkriminalität

Kokain, Bargeld und verschlüsselte Handys: Den Behörden gelingt ein Schlag gegen eine Drogenbande. Auch im Ausland werden die Ermittler aktiv.

Unter Federführung des Bundeskriminalamts (BKA) hat es in Hessen, Rheinland-Pfalz und Kroatien am Morgen mehrere Durchsuchungsaktionen und Festnahmen gegeben. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und des Bundeskriminalamts ging es dabei um den Verdacht des bandenmäßigen, unerlaubten Handelns mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet.

Festnahmen in Deutschland und Kroatien

Bei den Durchsuchungen fanden die Ermittler 200.000 Euro Bargeld, vier Geldtresore, etwa sechs Kilogramm Kokain sowie elektronische Speichermedien, diverse 
Mobiltelefone und sieben professionelle Geldzählmaschinen. 

Die Aktionen richteten sich laut BKA gegen eine Gruppe von Rauschgifthändlern - konkret gegen zehn Beschuldigte, die zwischen 37 und 56 Jahre alt sind. Insgesamt durchsuchten die Ermittler demnach 21 Objekte im In- und Ausland. Jeweils drei Menschen wurden in Deutschland und Kroatien festgenommen. Damit seien bislang 17 von insgesamt 33 beschuldigten Mitgliedern oder Geschäftspartnern der Gruppe festgenommen worden. Weitere sieben befänden sich derzeit aufgrund anderer im Ausland geführter Ermittlungsverfahren in Kroatien, Italien und der Schweiz in Haft.

Jahrelanger Rauschgifthandel

Die Gruppierung soll seit 2020 Jahr für Jahr mehrere hundert Kilogramm 
Kokain von Großhändlern aus Norddeutschland und dem Benelux-Raum bezogen haben. 
Diese habe sie dann im Rhein-Main-Gebiet und dem angrenzenden europäischen Ausland 
vertrieben.

Dabei sollen sie sich eines Netzwerkes von Kurierfahrern, Begleitfahrern 
und sogenannten Bunkerverwaltern bedient haben. Unter den von den mindestens 13 
Kurierfahrern genutzten Fahrzeugen sollen mindestens 19 mit 
professionellen Schmuggelverstecken ausgestattet gewesen sein. Das Kokain und die erzielten Bargelderlöse sollen in mehreren Wohnungen im 
Frankfurter Stadtgebiet gebunkert worden sein.

Eigenen Messengerdienst benutzt

Die Gruppe habe zudem einen eigenen verschlüsselten Messengerdienst entwickeln lassen, der nach außen hin als «Whatsapp»getarnt war, um intern kommunizieren zu können. Handys mit dem Messenger seien dann an Mitglieder und Geschäftspartner verteilt worden, «um die verdeckte Kommunikation über Rauschgiftgeschäfte zu ermöglichen», hieß es vom BKA. Bereits im vergangenen Jahr war den Behörden ein Schlag gegen die Gruppe gelungen - die Beschuldigten hätten allerdings den Handel mit Betäubungsmitteln nur wenige Tage nach den Maßnahmen im Oktober 2023 wieder aufgenommen.

© dpa-infocom, dpa:241015-930-260791/2
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