Künftig sitzen acht Abgeordnete aus dem Saarland im Bundestag.
Bernd Weißbrod/dpa
Künftig sitzen acht Abgeordnete aus dem Saarland im Bundestag.
Ausgezählte Stimmen

CDU bei Wahl vorn - künftig acht Abgeordnete aus Saarland

Die CDU distanziert im Saarland die SPD bei der Bundestagswahl. Die im Land allein regierenden Sozialdemokraten haben sogar Mühe, Platz zwei zu behaupten.

Das Saarland wird im neuen Bundestag mit acht Abgeordneten vertreten sein. Jeweils zwei Sitze entfallen auf CDU, SPD und AfD, je einer auf die Linke und die Grünen. Das ergibt sich aus dem vorläufigen Endergebnis und der Sitzverteilung, die von der Bundeswahlleiterin veröffentlicht wurden. Bislang saßen neun Abgeordnete aus dem Saarland im Bundestag - fünf von der SPD, zwei von der CDU und je einer von FDP und AfD.

Die Berechnungen, welche Kandidaten in den Bundestag kommen, waren wegen der Wahlrechtsreform diesmal komplizierter. Denn wer in einem Wahlkreis siegt, erhielt nicht mehr wie bisher automatisch einen Sitz in Berlin. Alle vier Wahlkreisgewinner aus dem Saarland zogen aber nun in den Bundestag ein. 

Wie auch bundesweit war die CDU im Saarland bei der Abstimmung am Sonntag stärkste Partei geworden. Sie holte 26,9 Prozent der Zweitstimmen. Dahinter behauptete die SPD (21,9 Prozent) knapp Platz zwei vor der AfD (21,6 Prozent). Es folgen Linke (7,3 Prozent), Grüne (7,2 Prozent) und das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW, 6,2 Prozent) - die Namensgeberin und Lebensgefährtin von Oskar Lafontaine wohnt im Saarland. 

2021 hatte die SPD die Nase vorn

Bei der Bundestagswahl 2021 war noch die SPD mit Abstand stärkste Kraft gewesen. Die Partei holte damals 37,3 Prozent, die CDU kam auf 23,6 Prozent der Zweitstimmen. Die FDP landete mit 11,5 Prozent vor der AfD (10,0) und der Linken (7,2).

Das Ergebnis auf Bundeslandebene sagt etwas über die politische Stimmungslage aus, hat für die Landespolitik aber keine unmittelbaren Konsequenzen. Im Saarland regiert die SPD mit absoluter Mehrheit.

«Harte Wahlniederlage» für die SPD

Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sprach von einer harten Wahlniederlage für die Sozialdemokraten. «Die Ampel wurde abgewählt und es ist der SPD und Olaf Scholz nicht gelungen, Vertrauen, das in der Regierungszeit verloren gegangen ist, wieder zurückzugewinnen», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Sie sei auch mit dem Abschneiden der SPD im Saarland nicht zufrieden.

CDU-Landeschef Stephan Toscani sagte, Ziel sei es nun, «dass wir eine stabile Regierung bekommen, damit wir die großen Probleme, die das Land hat, vor allem bei der Wirtschaft, in den Griff bekommen, dass Deutschland wieder nach vorne kommt». Eine große Koalition würde Deutschland guttun.

Wahlrecht wurde reformiert

Jeweils zwei der vier Bundestagswahlkreise im Saarland gingen diesmal an SPD und CDU. Wegen des erstmals angewendeten neuen Wahlrechts stand erst mit dem vorläufigen Endergebnis auf Bundesebene fest, wer tatsächlich den Sprung ins Parlament in Berlin schaffte. Die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate entfallen. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete, statt aktuell 733.

Wahlbeteiligung gestiegen

Rund 750.000 Saarländer durften diesmal bei der Bundestagswahl abstimmen. Im kleinsten Flächenland der Republik hatten 13 Parteien und Wählergruppen ihre Kandidaten auf Landeslisten ins Rennen geschickt. Die Wahlbeteiligung lag bei 82,4 Prozent (2021: 77,3 Prozent).

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