In Rheinland-Pfalz sind in diesem Jahr gleich drei Generationen von Borkenkäfern sehr wahrscheinlich. Wie stark der Befall von Fichten in diesem Jahr letztlich sein werde, sei aber noch nicht vorherzusehen, teilte der Betrieb Landesforsten Rheinland-Pfalz auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Mainz mit. Darüber werde maßgeblich das Wetter in den kommenden Monaten entscheiden.
Ein Teil der Tiere sei in diesem Jahr bereits Mitte April ausgeschwärmt und damit etwa zwei Wochen früher als in den Vorjahren. Somit seien auch frühzeitig - im April - neue Bruten angelegt worden. Dort hätten sich nun bereits die ersten Jungkäfer fertig entwickelt und würden in Kürze neue Fichten befallen. Parallel dazu zeigten sich, manchmal am selben Baum, Käfer-Nachwuchs in einem früheren Brutstadium sowie noch frischere Eiablagen.
Diese Durchmischung an verschiedenen Brutstadien sei zwar normal, erklärte der Betrieb Landesforsten weiter. Sie geschehe in anderen Jahren aber meist erst später. Das kühle und regnerische Wetter der vergangenen Wochen habe bewirkt, dass ein erheblicher Teil der Fichten-Borkenkäfer oder auch Buchdrucker (Ips typographus) erst etwas später ausgeschwärmt sei, Bäume befallen und seine Brut abgelegt habe. Hintergrund ist den Angaben zufolge, dass die Tiere erst bei Temperaturen von mindestens 17 Grad ihre Überwinterungsquartiere unter der Rinde oder im Bodenstreu verlassen.
Die Försterinnen und Förster hätten die Entwicklung der Käfer aber im Blick. Sie suchten regelmäßig nach befallenen Bäumen, ließen sie gegebenenfalls fällen und transportierten sie aus dem Wald ab. «Dieses Abschöpfen der Käfer mit dem befallenen Holz ist ein wichtiger Bestandteil des Borkenkäfer-Managements der Waldbesitzer, das die wirtschaftlichen und ökologischen Schäden an unseren Fichten-Wäldern eingrenzt», teilte eine Sprecherin der Landesforsten mit.
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