Vor dem Dom zu Speyer ist ein Weihnachtsbaum aufgestellt.
Andreas Arnold/dpa
Vor dem Dom zu Speyer ist ein Weihnachtsbaum aufgestellt.
Speyer

Bischof: Problemen in der Welt nicht gleichgültig begegnen

Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann hat die Gläubigen in seiner Weihnachtspredigt aufgerufen, den Problemen in der Welt nicht mit Gleichgültigkeit zu begegnen. Die Menschen sollten nicht abstumpfen, sagte Wiesemann einer Mitteilung zufolge am Montag während der Messe im Dom. «Wir müssen allen in unserer Gesellschaft widerstehen, die mit Ressentiments gegen Andere, mit Angst gegen Fremde und Außenseiter Keile in unser Zusammenleben treiben», betonte er. Es gehe darum, die «Sprache der Liebe» nicht zu verlernen.

Der Blick in die Welt mache nicht gerade froh. «Es sind so viele Diebe und Räuber in unserer Welt, die den Glauben an die Einheit der Menschheit, an das, was uns alle verbindet, aus unseren Herzen herausreißen wollen, die Hass und Hetze predigen; die Gewalt und Krieg säen; denen die Würde des Menschen nichts wert ist und die ihr Machtspiel ohne Augenzucken über Leichen betreiben», so der Bischof.

Die Weihnachtsbotschaft, betonte Wiesemann, sei «seit unserer Kindheit tief vertraut» und als Erinnerung, «die allein Frieden und Gerechtigkeit schaffen und erhalten kann», lebendig. «Was wäre die Welt ohne diesen Glauben, ohne diese Erinnerung an unsere gemeinsame Wurzel?» In einer Welt, die laut und roh geworden sei, würden Töne und Stimmen stark, «die wir längst überwunden glaubten», so der Bischof. Er sei fassungslos, wie viele in diese Töne miteinstimmten.

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