Die Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen sollen in den Grundschulen gestärkt werden. (Symbolbild)
Arne Dedert/dpa
Die Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen sollen in den Grundschulen gestärkt werden. (Symbolbild)
Start ins neue Schuljahr

Bildungsministerin sagt gute Unterrichtsversorgung zu

Gerade in den Grundschulen sollen die Basiskompetenzen in Lesen, Schreiben und Rechnen gestärkt werden. Es gibt mehr verbindliche Vorgaben für die Schulen.

 

Mainz (dpa/lrs) - Mit insgesamt rund 44.000 Lehrkräften ist die Zahl der Pädagoginnen und Pädagogen in Rheinland-Pfalz im neuen Schuljahr auf einen Höchstwert geklettert. Etwa 1.660 neue Lehrkräfte seien eingestellt worden, berichtete Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) in Mainz. Alle Planstellen würden im laufenden Schuljahr 2024/25 mit ausgebildeten Lehrkräften besetzt. Es werde eine gute Unterrichtsversorgung geben. 

Insgesamt rund 548.000 Kinder und Jugendliche besuchen nun in Rheinland-Pfalz eine allgemein- und berufsbildende Schule. Das entspricht einem Zuwachs um mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz. Etwa 41.250 Mädchen und Jungen werden eingeschult.

Mehr Deutsch und Lesen in der Grundschule

Im Grundschulbereich gilt ab diesem Schuljahr eine zusätzliche Stunde Deutschunterricht pro Woche in der zweiten Klasse. Parallel wird nach Angaben der Ministerin die Fremdsprachenarbeit in Englisch und Französisch in den Klassenstufen drei und vier konzentriert mit zwei Stunden pro Woche. 

Innerhalb des Deutschunterrichts gibt es in der Grundschule eine tägliche verbindliche Lesezeit von mindestens zehn Minuten. Dies ergänze die tägliche Rechtschreibzeit und tägliche Kopfrechenzeit, die es bereits in vielen Schulen gibt, teilte Hubig mit. 

Verbindliche Tests für Lesen und Mathe

Verbindlich an den Grundschulen seien ab diesem Schuljahr auch regelmäßige Lernstandserhebungen beim Lesen und in Mathematik mit verbindlichen Tests. Die Zahl der Klassenarbeiten werde in diesem Zuge reduziert: Statt zehn müssen in Deutsch nur noch acht Klassenarbeiten pro Schuljahr in den Klassenstufen drei und vier geschrieben werden. In Mathematik sinkt die Zahl von sechs auf vier Klassenarbeiten.

Es gebe zudem einen Ausbau des Ganztagsschulnetzes. Knapp 1.300 allgemeinbildende Schulen im Land hätten mittlerweile Ganztagsangebote in offener und verpflichtender Form, sagte Hubig. Das seien über 80 Prozent aller Schulen in Rheinland-Pfalz. 1.644 Schulen gibt es im Land.

WLAN-Basisausstattung an 99 Prozent der Schulen 

Mittlerweile hätten 99 Prozent der Schulen in Rheinland-Pfalz eine gute WLAN-Basisausstattung. «Wir werden das Bildungsportal RLP, das digitale Bücherregal und den Schulchat weiter vorantreiben und haben mit dem KI-Tool 'fobizz' einen echten Nerv getroffen», berichtete die Ministerin. «Das Interesse der Schulen an den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz ist ungebrochen groß.»

Die Bildungsministerin betonte die Bedeutung der digitalen Kompetenzen für die Schülerinnen und Schüler. Die Kinder und Jugendlichen müssten lernen, mit Social Media und Tiktok umzugehen. Wichtig sei daher auch, dass es einen Digitalpakt 2.0 gebe und dieser von der Bundesregierung ausreichend finanziell ausgestattet sei. Das Lesen und Schreiben auf Papier sei aber weiterhin genauso wichtig. 

Viele Forderungen von Schülern, Eltern und Verbänden

Vertreter von Schülerinnen und Schülern, von Eltern sowie Gewerkschaften und der Opposition hatten vor dem Start ins neue Schuljahr eine lange Liste an Forderungen vorgelegt. Angemahnt wird vor allem mehr Personal an den Schulen im ganzen Land, wie der Verband Bildung und Erziehung (VBE) nochmals darlegte.

Weitere Forderungen an das Land und die Schulträger sind unter anderem mehr Engagement beim Ausbau der Ganztagsschulen in Rheinland-Pfalz, eine bessere digitale Anbindung, intensiverer Deutschunterricht und mehr Alltagsthemen in den Klassen.

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