Auf einer Streikweste ist der Spruch: "Ohne uns kein Geschäft" und "Ohne uns kein Handel" während einer Kundgebung vor der Handelshof-Zentrale zu lesen.
Thomas Banneyer/dpa
Auf einer Streikweste ist der Spruch: "Ohne uns kein Geschäft" und "Ohne uns kein Handel" während einer Kundgebung vor der Handelshof-Zentrale zu lesen.
Gewerkschaft

Beschäftigte im Handel setzen Streiks fort

Seit fast einem Jahr kämpfen Beschäftigte im Handel für mehr Geld. Die bisherigen Vorschläge der Arbeitgeber sind laut Gewerkschaft völlig unzureichend.

Im fast ein Jahr andauernden Tarifkonflikt im Handel haben Beschäftigte in Rheinland-Pfalz und im Saarland ihre Streiks am Freitag fortgesetzt. Rund 350 Beschäftigte hätten ihre Arbeit niedergelegt, teilte Verdi mit. Zu einer Kundgebung in Saarbrücken waren laut einer Sprecherin rund 250 Menschen gekommen.

Es sei ein Skandal, dass seit fast einem Jahr um einen Abschluss gekämpft werde, sagte Verhandlungsführerin Monika Di Silvestre der Deutschen Presse-Agentur. Auftakt der Gespräche war im Mai 2023. Die Arbeitgeber seien nicht bereit, mehr draufzulegen. «Sie wollen eine Billig-Abschlussrunde haben».

Die Arbeitgeberverbände bestünden auf einem Abschluss über zwei Jahre mit prozentualen Erhöhungen von sechs Prozent und vier Prozent. «Ein solcher Tarifabschluss würde zu erheblichen Reallohnverlusten führen und die prekäre Situation der Beschäftigten im Handel, insbesondere der Frauen, weiter verschärfen», sagte sie.

Zum Handel gehören neben dem Einzel- und Versandhandel auch der Groß- und Außenhandel. Für den Einzel- und Versandhandel fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Einkommen um 2,50 Euro pro Stunde sowie eine Laufzeit von einem Jahr. Insgesamt sind etwa 150.000 Beschäftigte in Rheinland-Pfalz sowie rund 36.000 im Saarland betroffen.

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