Historiker haben den Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Amtszeit von Bischof Spital untersucht. (Archivbild)
Harald Tittel/dpa
Historiker haben den Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Amtszeit von Bischof Spital untersucht. (Archivbild)
Kirche

Bericht zu Missbrauch in Amtszeit von Bischof Spital

Für eine Studie untersuchen Historiker sexuellen Missbrauch im Bistum Trier seit 1946. Nun nehmen sie die Amtszeit des früheren Bischofs Spital in den Blick. Und nennen neue Opferzahlen.

Historiker der Universität Trier legen an diesem Mittwoch (14.30 Uhr) einen Bericht über sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in der Amtszeit des früheren Bischofs Hermann Josef Spital vor. Spital war von 1981 bis 2001 in Trier im Amt. Es handelt sich um den zweiten Zwischenbericht einer historischen Studie, die sexuellen Missbrauch durch Kleriker und Laien im Bistum Trier von 1946 bis 2021 wissenschaftlich aufarbeitet, wie die Projektleitung mitteilte.

Ende 2022 ging es in einem ersten Bericht der Historiker um die Amtszeit des ehemaligen Bischofs Bernhard Stein (1967-1980). Dieser war demnach «Teil des Systems» gewesen, das Missbrauchstäter gedeckt und geschützt hatte. Zum Bistum Trier gehören knapp 1,2 Millionen Katholiken in Rheinland-Pfalz und im Saarland. 

Das historische Forschungsprojekt an der Uni Trier war von der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Trier initiiert worden. Die Kommission ist seit Juni 2021 im Amt, ihr gehören Betroffene und Fachleute an. 

Amtszeiten von Marx und Ackermann folgen

Für die historische Studie, die noch bis Ende 2025 läuft, sollen noch die Amtszeiten des früheren Trierer Bischofs Reinhard Marx und des derzeitigen Bischofs Stephan Ackermann untersucht werden. Die Berichte sollen vor allem in den Blick nehmen, wie Verantwortliche des Bistums mit bekanntgewordenen Fällen von Missbrauch umgegangen sind.

Stand Oktober 2023 hatten die Trierer Historiker für den Zeitraum von 1946 bis 2021 Taten mit 579 Opfern und 227 Beschuldigten dokumentiert. Der neue Zwischenbericht enthalte aktualisierte Zahlen, wie es hieß.

 

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