Laut Bauernverband hat das Wetter dieses Jahr nicht mitgespielt (Illustration).
Arne Dedert/dpa
Laut Bauernverband hat das Wetter dieses Jahr nicht mitgespielt (Illustration).
Landwirtschaft

Bauernverband: Regen und Frost führen zu schwachen Erträgen

Auch Bauern können das Wetter nicht beeinflussen. Die Ernte ist davon aber stark abhängig. Wo hat der Regen dieses Jahr genutzt - und wo geschadet?

Langanhaltender Regen hat nach Angaben des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau zu schwachen Erträgen in der diesjährigen Ernte geführt. «Wir haben in den letzten zwei Jahren verhältnismäßig gute Jahre gehabt», sagte Verbandspräsident Marco Weber in Miehlen. «Und genau jetzt in diesem Jahr haben wir genau das Gegenteil. Wir haben schlechte Qualität, schlechte Erträge und wir haben halt auch schlechte Marktpreise.»

Die Grundvoraussetzungen beim Wetter und Klima hätten dieses Jahr nicht gepasst, sagte Weber. Seit Oktober gebe es starke Nässe, im Frühjahr sei es zu Wetterkapriolen wie Spätfröste und Starkregen gekommen. Die fehlende Sonne führe letztendlich dazu, dass es die Landwirte in fast allen Bereichen mit sehr schwachen Erträgen zu tun hätten. Etwas Mut machte Weber aber auch: Mit den katastrophalen Ernten aus den vergangenen Dürrejahren sei dieses Jahr nicht vergleichbar. «Es ist eine Momentaufnahme von einem Wirtschaftsjahr», sagte er. «Wir hoffen auf bessere Rahmenbedingungen.»

Getreideernte durchwachsen

Schon der Beginn der Getreideernte habe sich laut dem Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau wegen des nassen Herbsts je nach Region im nördlichen Rheinland-Pfalz um ein bis zwei Wochen verschoben. Die Getreideernte sei demnach insgesamt durchwachsen. Die Ergebnisse der Wintergerste seien Ergebnisse durchschnittlich, bei der früh gesäten Sommerbraugerste seien hingegen bereits gute Mengen gedroschen worden. 

Der Raps entwickle sich überraschend positiv, hieß es. Hier seien Erträge bis zu vier Tonnen pro Hektar möglich. Auch der Mais wachse gut: Regen und hohe Temperaturen kämen ihm zugute. 

Sorgenkind Weinbau

Anders sieht es im Weinbau aus. Bereits Ende April habe es massive Frostschäden an Mosel und Mittelrhein gegeben. Zur Blüte behinderten Hagel, Starkregen und nasskaltes Wetter das Wachstum, hieß es vom Verband. Der Frost setzte demnach auch dem Obstbau in diesem Jahr zu. Im nördlichen Rheinland-Pfalz müsse etwa bei Apfelkulturen mit einem Ausfall von rund 25 Prozent gerechnet werden. Bei den frühen Sorten der Erdbeeren habe es bei einzelnen Betrieben Einbußen wegen Frost von bis zu 70 Prozent gegeben. Mit den Preisen war der Verband bei den Erdbeeren allerdings zufrieden. 

Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz-Süd hatte vergangene Woche ebenfalls ein durchwachsenes Fazit des abgelaufenen Erntejahres gezogen. Zu viel Regen und fehlende Sonne hätten bessere Ergebnisse auch in dieser Region verhindert. Auffällig sei ein deutliches Nord-Süd-Gefälle abhängig von Niederschlagsmengen und Bodeneigenschaften. So seien Landwirte in Rheinhessen mit Winter- und Sommergerste zufrieden, auch der Blick auf Winterweizen sei optimistisch. Ihre Kollegen in der Süd- und Südwestpfalz berichteten hingegen von enttäuschenden Ergebnissen bei Gerste und den ersten Partien Weizen. 

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