Baubeginn des Besucherzentrums am Alten Jüdischen Friedhof
Tausende Grabsteine stehen auf der Welterbestätte in Mainz. Nun soll dort ein Pavillon bald Gestalt annehmen.
Tausende Grabsteine stehen auf der Welterbestätte in Mainz. Nun soll dort ein Pavillon bald Gestalt annehmen.
Am Alten Jüdischen Friedhof in Mainz hat die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt den offiziellen Baubeginn für ein Besucherzentrum der Unesco-Welterbestätte bekanntgegeben. Der Pavillon soll 2025 fertig sein und im Jubiläumsjahr des Denkmalfriedhofs 2026 eröffnet werden, wie die Stadtverwaltung mitteilte.
Das Besucherzentrum wird auf einer erhöhten Plattform errichtet, die einen Blick über den Friedhof und dessen alte Bäume bietet. Dies ermögliche Besucherinnen und Besuchern eine besondere Perspektive auf die Grabsteine und schaffe einen Treffpunkt und Verweilort, hieß es.
Die Kosten für das Zentrum wurden auf rund fünf Millionen Euro beziffert - von der Planung bis zur Innengestaltung. Finanziert werde das Zentrum von der Landeshauptstadt, hatte eine Sprecherin mitgeteilt.
Der sogenannte Judensand war 2021 mit den mittelalterlichen jüdischen Monumenten in Speyer und Worms in die Liste der Welterbestätten aufgenommen worden. Die sogenannten Schum-Stätten sind die ersten jüdischen Unesco-Welterbe-Kulturdenkmäler in Deutschland. Sie umfassen jüdische Gemeindezentren, Monumente und Friedhöfe in Speyer, Worms und Mainz. Der Name Schum-Stätten bezieht sich auf die hebräischen Anfangsbuchstaben Schin (sch) für Schpira (Speyer), Waw (u) für Warmaisa (Worms) und Mem (m) für Magenza (Mainz) für die drei Städte, die im Mittelalter Zentren jüdischer Gelehrsamkeit waren.
Der Mainzer Friedhof gehört mit zahlreichen Grabsteinen aus dem 11. Jahrhundert zu den ältesten in Europa. Insgesamt finden sich dort nach Darstellung der Stadt 1.700 Grabsteine.
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