Der Chemiekonzern BASF will Produktionsanlagen in Ludwigshafen stilllegen und damit die Ertragskraft des Standorts verbessern. Das Unternehmen werde die Herstellung von Adipinsäure, Cyclododecanon (CDon) und Cyclopentanon (CPon) im Stammwerk stoppen, teilte BASF mit. Davon seien rund 180 Mitarbeitende betroffen, die nach Möglichkeit andere Aufgaben innerhalb des Konzerns übernehmen sollen.
«BASF unternimmt diesen Schritt, um die Profitabilität der gesamten Wertschöpfungskette des Verbunds zu sichern», sagte Vorstandsmitglied Stephan Kothrade der Mitteilung zufolge. Die Produktionsstrukturen würden an die veränderten Marktbedingungen angepasst.
Produktion in Südkorea und Frankreich
Die Anlage für CDon und CPon werden demnach in der ersten Hälfte 2025 stillgelegt, die verbleibende Adipinsäureproduktion in Ludwigshafen wird im Laufe des Jahres 2025 geschlossen. «Wir werden weiterhin Adipinsäure in Onsan, Südkorea, sowie in unserem Joint Venture in Chalampé, Frankreich, produzieren», so Kothrade.
BASF zufolge wird CDon etwa für die Synthese von Moschusduftstoffen und UV-Stabilisatoren verwendet. CPon wiederum dient unter anderem als Baustein für die Synthese von Pflanzenschutzmitteln und pharmazeutischen Wirkstoffen. Adipinsäure wird auch zur Herstellung von Beschichtungen und Klebstoffen genutzt.
Neues «Zielbild» für Stammwerk
Im Juli hatte das Dax-Unternehmen mitgeteilt, die Herstellung des Wirkstoffs Glufosinat-Ammonium (GA) an den Standorten Knapsack und Frankfurt bis Ende des Jahres einzustellen. Bereits im Februar 2023 hatte BASF die Schließung mehrerer Chemieanlagen wegen hoher Energiepreise verkündet, darunter eine für Ammoniak und das Kunststoffvorprodukt TDI. Der Konzern hat mehrere Sparprogramme und den Abbau Tausender Arbeitsplätze verkündet. Die Einschnitte treffen auch das Stammwerk im pfälzischen Ludwigshafen. Für den größten BASF-Produktionsstandort wird derzeit ein neues «Zielbild» entwickelt, das noch in diesem Jahr vorgelegt werden soll.
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