Nach 90 äußerst unterhaltsamen Minuten brach sich die Freude im Millerntor-Stadion Bahn. «Mit drei Punkten kann man immer ein Lächeln auf dem Gesicht haben», sagte Marcel Mittelfeldspieler Hartel am Samstag nach dem 2:0 (1:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern zum Rückrunden-Start in der 2. Fußball-Bundesliga.
Nach dem Patzer von Halbzeit-Meister Holstein Kiel steht der Kiezclub wieder ganz vorn. «Gutes Spiel gemacht, absolut verdient gewonnen», meinte Ersatz-Kapitän Hartel. Auch ohne den Australier und Anführer Jackson Irvine, der beim Asien-Cup weilt, zeigten die Hamburger eine ansprechende Leistung, Elias Saad (34. Minute) und Hartel (64.) erzielten die Tore.
St. Pauli startete energisch und angriffslustig in die Partie. Hartel (1.), Manolis Saliakas (3.) und Winter-Zugang Aljoscha Kemlein (4.) nutzten ihre Chancen jedoch nicht. Auf der Gegenseite scheiterte Lauterns Marlon Ritter (5.) nach einem großen Aussetzer von Philipp Treu am hervorragend reagierenden Keeper Nikola Vasilj.
Begleitet wurde die Partie von erneutem Protest gegen die Investoren-Pläne der Deutschen Fußball Liga. Die ersten zwölf Minuten blieb das Publikum ruhig, kurz darauf warfen Fans beider Lager kleine Gegenstände auf das Spielfeld und sorgten für eine kurze Unterbrechung.
Anschließend beruhigte sich das Spiel ein wenig, bis sich die Gäste mit einem Ballverlust selbst bestrafte. Ausgangspunkt war Almamy Touré, der einen Ball nach einem St. Pauli-Vorstoß ungünstig in die Füße von Filip Kaloc spielte. Kemlein reagierte gedankenschnell, nahm dem Tschechen den Ball ab und spielte ihn zu Hartel. Dieser legte den Ball weiter zu Saad, der zur verdienten Führung traf. «Ich glaube, dass wir eine wirklich sehr gute erste Hälfte gespielt haben», sagte Trainer Fabian Hürzeler.
In der zweiten Halbzeit wurde Kaiserslautern aktiver. Ritter (53.) traf mit einem Freistoß den linken Innenpfosten, Touré mit dem Nachschuss die Latte. «Da hatten wir auch Glück bei dem Standard», sagte Hürzeler. Auch Jan Elvedi (56.) scheiterte aus kürzester Distanz.
Dennoch gefiel Hürzeler insgesamt die Abwehrarbeit seiner Mannschaft. «Da muss ich meinen Jungs ein Lob machen», sagte der 30-Jährige. Auch offensiv bot St. Pauli weiter einiges. Oladapo Afolayan (58.) traf den Pfosten, Hartel machte es besser und erzielte das 2:0. In der Schlussphase vergaben die Hamburger mehrere Möglichkeiten, brachten den Sieg aber souverän ins Ziel.
Am kommenden Samstag (20.30 Uhr/Sky) spielt St. Pauli bei Fortuna Düsseldorf. Trainer Hürzeler wird allerdings nicht am Seitenrand stehen. Er hatte sich nach einer Gelben Karte für Eric Smith (73.) beschwert und selbst die Gelbe Karte kassiert - die vierte in dieser Saison. «Natürlich tut mir das gegenüber der Mannschaft leid», sagte Hürzeler. In Düsseldorf wird Co-Trainer Peter Nemeth am Seitenrand das Sagen haben.
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