Zypern: Nach Bombendrohungen fast alle Schulen evakuiert
Unbekannte drohen per Mail mit Blutvergießen, verängstigte Eltern holen ihre Kinder aus den Schulen ab, eine große Evakuierungsaktion läuft: Auf Zypern begann der Morgen mit Schrecken.
Unbekannte drohen per Mail mit Blutvergießen, verängstigte Eltern holen ihre Kinder aus den Schulen ab, eine große Evakuierungsaktion läuft: Auf Zypern begann der Morgen mit Schrecken.
Unbekannte haben in E-Mails Bombenanschläge auf zahlreiche zyprische Schulen angekündigt. Außerdem wurde mit martialischen Aussagen gedroht wie «Wir werden euch den Hals abschneiden» und «Wir werden euch in eurem Blut ertränken». Die Polizei ordnete die Nachricht als Drohungen mit islamistischem Hintergrund ein. Polizeisprecher Christos Andreou bestätigte im zyprischen Rundfunk, dass die E-Mail an fast alle Volksschulen und Gymnasien und auch einige Kindergärten geschickt wurde.
«Wir haben die Evakuierung in Ruhe durchgeführt. Bislang ist kein Sprengsatz entdeckt worden», sagte Andreou. Viele verängstigte Eltern holten ihre Kinder aus den Schulen, wie Medien berichteten.
Zypern pflegt gute Verbindungen zu Israel und in die arabische Welt
Die E-Mail wurde in zahlreichen Medien veröffentlicht. Die Verfasser beriefen sich auf das islamische Gesetz (Scharia), das nach ihrem Verständnis die Bestrafung aller Ungläubigen fordert, heißt es. Die Drohung war nach Angaben der Polizei in schlechtem Griechisch verfasst und deutete auf eine Online-Übersetzung hin. Experten der Sicherheitsbehörden und des Innenministeriums versuchen nun herauszufinden, woher die Mails abgeschickt wurden.
Warum ausgerechnet Zypern islamistischen Drohungen ausgesetzt sein sollte, blieb zunächst unklar. Die kleine EU-Inselrepublik beheimatet viele israelische Staatsbürger, aber auch viele Flüchtlinge aus dem Nahen Osten. Nikosia pflegt gute Verbindungen sowohl zu Israel als auch in die arabische Welt. Auf Bestreben der zyprischen Regierung wurden in den vergangenen Monaten immer wieder per Schiff Hilfsgüter an die Not leidende Bevölkerung im Gazastreifen geschickt.
© dpa-infocom, dpa:240517-99-68486/2
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