«Die letzten drei Tage haben einen seltenen Lichtblick inmitten des verheerenden Konflikts im Gazastreifen gebracht», teilte Adele Khodr, Unicef-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika, mit. Viele Familien hätten sich bemüht, zu den Impfstellen zu kommen.
Für die Impfungen waren zeitlich und örtlich begrenzte Kampfunterbrechungen verkündet worden. «Die vereinbarten Pausen wurden in dieser ersten Phase eingehalten», resümierte Khodr. Es handelt sich ihren Angaben nach um «eine der gefährlichsten und schwierigsten Impfkampagnen der Welt». Trotz Kampfpausen gebe es große Hindernisse und Gefahren - darunter Plünderungen und kaputte Straßen.
Wegen der unhygienischen Zustände mit Hunderttausenden Vertriebenen auf engstem Raum war im Gazastreifen vor Kurzem der erste Fall von Polio (Kinderlähmung) seit 25 Jahren entdeckt worden. Ein elf Monate altes Baby ist betroffen. Es geht dabei um Impfstoff-abgeleitete Polioviren (cVDPV Typ 2). Genau dagegen wird nun geimpft.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) müssen mehr als 90 Prozent der Kinder geimpft werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Nach vier Wochen brauchen alle Geimpften eine zweite Dosis.
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