Die US-Regierung hat Ex-Präsident Donald Trump für die Verbreitung von unbelegten Behauptungen über angeblich Haustiere essende Migranten scharf verurteilt. Wenn Führungspersönlichkeiten «hasserfüllte Rhetorik und bizarre Verleumdungen» verbreiteten, die widerlegt seien, sei das gefährlich, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, in Washington auf Nachfragen zu Trumps jüngsten Äußerungen. «Ja, wir sind besorgt, das ist gefährlich», betonte sie. Manche Migranten aus Haiti fürchteten wegen der Verbreitung von derlei Verschwörungstheorien um ihre Sicherheit.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump hatte Migranten unterstellt, sie würden Haustiere essen. «In Springfield essen sie die Hunde - die Leute, die hierhergekommen sind - sie essen die Katzen. Sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben», sagte Trump beim TV-Duell gegen die Demokratin Kamala Harris vor einem Millionen-Publikum, ohne jeglichen Beleg für die Behauptung zu nennen. Trump nahm damit Bezug auf eine Aussage seines Vizekandidaten J.D. Vance, der zuvor den Vorwurf in Umlauf gebracht hatte, illegal eingewanderte Migranten aus Haiti würden in Springfield in seinem Heimat-Bundesstaat Ohio Haustiere klauen und essen.
US-Medien zufolge sind den Behörden in Springfield derartige Fälle nicht bekannt. Das Rathaus der Stadt wurde am Donnerstag wegen einer Bombendrohung geräumt. Ob der Zwischenfall mit den jüngsten Schlagzeilen über Springfield im Zusammenhang stand, war unklar. Jean-Pierre sagte, der Hintergrund werde untersucht.
Vance selbst hatte zuletzt auf der Plattform X mit Blick auf seine Aussagen eingeräumt: «Es ist natürlich möglich, dass sich all diese Gerüchte als falsch herausstellen.» Dies hält ihn jedoch nicht davon ab, die Behauptungen zu wiederholen.