Parlamentarier fürchten um Einfluss
In den Monaten zuvor hatte es insbesondere aus dem Parlament heftige Kritik am Haushaltsplan und Blockadedrohungen gegeben. In einem Brief an von der Leyen kritisierten Spitzenvertreter jüngst, dass die Bedürfnisse der Regionen abseits der Hauptstädte nicht abgedeckt würden.
Hintergrund ist unter anderem, dass es statt bislang mehrerer Töpfe für die EU-Agrarpolitik und für die Förderung strukturschwacher Regionen künftig nur noch einen großen Fonds dafür geben soll.
Die Parlamentarier mahnen, mit der Zusammenlegung der Förderbereiche verliere jeder einzelne an Bedeutung. Ein eigenes Budget für jeden Bereich würde den Empfängern von EU-Geld mehr Sicherheit und Verlässlichkeit geben. Weiter fordern sie, dass die Strukturförderungspolitik nicht nur von den nationalen Regierungen geplant und umgesetzt werden darf.
Abgeordnete können Budget blockieren
Die Abgeordneten verlangen darüber hinaus, bei der Genehmigung und Änderung der nationalen Pläne beteiligt zu werden. Zudem wollen sie bei der Aufstellung des EU-Haushalts für die einzelnen Jahre eine stärkere Rolle spielen.
Unterzeichnet wurde das Schreiben von den Fraktionsvorsitzenden der konservativen EVP, der sozialdemokratischen S&D, der liberalen Renew und der Grünen sowie den jeweiligen Haushalts-Verhandlern der Fraktionen.
Das langfristige EU-Gemeinschaftsbudget, der sogenannte mehrjährige Finanzrahmen (MFR), wird mit einem besonderen Gesetzgebungsverfahren angenommen. Die EU-Länder müssen ihn einstimmig beschließen und das Europaparlament muss zustimmen. Wird im Parlament die notwendige Mehrheit nicht erreicht, gilt der Vorschlag als abgelehnt.