Die ukrainische Delegation wird angeführt von Umjerow. Russland wird in Riad durch den Außenpolitiker Georgi Karassin aus dem Föderationsrat und Geheimdienstler Sergej Besseda, einem Vertrauten von Kremlchef Putin, vertreten sein. Die USA sind in Saudi-Arabien mit mehreren Teams vertreten, zu denen neben dem Sondergesandten Keith Kellogg auch etwa US-Sicherheitsberater Mike Waltz gehören soll.
Selenskyj wirft Russland Verlängerung des Kriegs vor
Selenskyj warf Moskau mit vor, den Krieg in die Länge zu ziehen. Russland habe den Krieg herbeigeführt und setze ihn fort, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. «Seit dem 11. März gibt es einen Vorschlag für einen bedingungslosen Waffenstillstand, und die Angriffe hätten schon längst aufgehört, aber es ist Russland, das dies alles fortsetzt.»
Selenskyj verwies dabei auf Serien russischer Drohnenangriffe in den vergangenen Tagen. «Wenn kein Druck auf Russland ausgeübt wird, werden sie weiterhin echte Diplomatie in Moskau verachten und weiterhin Leben vernichten», warf er der russischen Führung vor.
US-Präsident Trump will den Krieg nach eigenen Angaben so schnell wie möglich beenden. Die Chancen darauf stünden gut, meinte er vor den Treffen. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff, der Putin in den vergangenen Wochen in Moskau getroffen hatte, meinte: «Ich habe das Gefühl, er (Putin) will Frieden.» Der Kreml allerdings dämpfte die Erwartungen. Sprecher Dmitri Peskow sagte: «Wir stehen erst am Anfang dieses Wegs.»
Russische Drohnenangriffe auf Kiew
Der Kreml scheint es mit Blick auf eine Waffenruhe nicht eilig zu haben. Bei dem Telefonat mit Trump vor einigen Tagen hatte Putin seine bekannten Argumente gegen eine allgemeine Waffenruhe vorgebracht. Es sei unklar, wie eine solche Feuerpause entlang der gesamten Frontlinie überwacht und abgesichert werden solle, sagte er. Der Kreml stellte zudem zwei Bedingungen. Demnach darf der Westen keine weiteren Waffen und Geheimdienstinformationen mehr an Kiew liefern.
Kurz vor den neuen Sondierungen der Kriegsparteien über einen möglichen Weg zum Frieden war es in der Nacht zu Samstag in Kiew zu einem folgenschweren russischen Drohnenangriff gekommen. Drei Menschen kamen ums Leben, darunter ein fünfjähriges Kind.
© dpa-infocom, dpa:250324-930-412363/1
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten